Korneuburg

Missstände in AMA-Schweinemastbetrieb: Ermittlungen wegen Tierquälerei

imago/Rainer Weisflog
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Der VGT hatte die Zustände in dem Betrieb als „katastrophal" bezeichnet. Einige Wochen nach Bekanntwerden des Falls liegt der Staatsanwaltschaft jetzt eine Anzeige gegen den Besitzer vor.

Nach dem Bekanntwerden von Missständen in einem von der AgrarMarkt Austria (AMA) zertifizierten Schweinemastbetrieb im Bezirk Korneuburg (Niederösterreich) hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei in Auftrag gegeben. Ein Sprecher der Korneuburger Anklagebehörde bestätigte am Donnerstag einen Bericht des „ORF Niederösterreich". Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte Anzeige erstattet, auch die Bezirkshauptmannschaft brachte eine Sachverhaltsdarstellung ein.

Der VGT hatte die Zustände in dem Betrieb als "katastrophal" bezeichnet. Auf Bildern, die der Verein zugespielt bekommen hat, seien „Tiere mit Verletzungen und abgebissenen Schwänzen“ und „zahllosen toten Tiere in verschiedenen Verwesungsstadien“ zu sehen. 

AMA kündigte Nachschärfungen an

Die AMA sperrte den Betrieb für ihr Gütesiegel und stellte finanzielle Sanktionen in den Raum. Zudem wurden Nachschärfungen im System angekündigt. Die Rede war dabei unter anderem von einer engmaschigeren Prüfungsfrequenz und unangekündigten Kontrollen. Der Betreiber setzte nach eigenen Angaben nach dem Bekanntwerden der Missstände von der Amtstierärztin verordnete Maßnahmen "unmittelbar" um.

Am 1. Juli verkündeten Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP), dass Vollspaltenböden ab 2040 in Österreichs Schweineställen verboten sind. Tierschutzorganisationen hatten zuvor lange einen solchen Bann gefordert und diese Art der Haltung als „Tierquälerei" bezeichnet. Sie kritisierten allerdings die lange Übergangsfrist der Maßnahme.

>>> Bericht im „ORF Niederösterreich"

(APA/Red.)

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