Der Finanzminister hat die Staatsholding Öbag beauftragt, mit OMV und Verbund eine Lösung für die Gaskrise zu finden. Tabus gibt es nicht: auch die Re-Verstaatlichung liegt auf dem Tisch.
Wien. Der Kreml hat seine Drohung wahr gemacht und liefert seit Mittwoch nur noch ein Fünftel des möglichen Gases durch die Nordstream 1 nach Europa. Damit steigt der Druck in der EU, die Speicher vor dem Winter zu füllen. Nur wer soll das tun zu heutigen Rekordpreisen? Greifen Energieversorger zu, laufen sie Gefahr, auf enormen Kosten sitzen zu bleiben, sollte im Winter die Rezession kommen und den Preis nach unten zwingen.
Vor dem Problem steht auch Österreich: Die Gasspeicher füllen sich, aber langsamer als erhofft. Und eine staatliche Einheit, die in wirklich großem Stil Gas zu Versorgungszwecken zukaufen könnte, gibt es nicht. Doch das könnte sich schon bald ändern: Wie „Die Presse“ erfahren hat, ist die Staatsholding Öbag im Auftrag des Finanzministeriums auf der Suche nach Optionen, wie die Versorgung des Landes „rasch und unbürokratisch“ auf stabilere Beine gestellt werden könnte.
Alte Bekannte als Ideengeber
Mit am Tisch sitzen die beiden Energieunternehmen OMV und Verbund, an denen die Republik Anteile hält, die Berater von McKinsey – und zwei alte Bekannte.