Israel wendet drei Methoden an, um das Maximum aus seinen kargen Wasserressourcen herauszuholen: Es hat große Entsalzungsanlagen gebaut, recycelt fast 90 Prozent seiner Abwasser – und es nützt mit hochtechnologischer Präzision buchstäblich jeden einzelnen Tropfen.
Das Heilige Land ist auch ein trockenes: Knapp zwei Drittel des heutigen Staates Israel bestehen aus Wüste. Nicht umsonst warnt Gott die Israeliten schon in der Thora: In dem Land, welches er ihnen versprochen habe, gebe es keinen großen Fluss wie in Ägypten, allein „vom Regen des Himmels trinkt es Wasser“.
Auch die modernen Israelis hatten lang mit Trockenheit zu kämpfen. Bis in die Achtzigerjahre hinein gewann Israel Wasser fast nur aus natürlichen Quellen. Mehrere Dürren in den Achtziger- und Neunzigerjahren, die Landwirte, Industrie und Kommunen zum Wassersparen zwangen, führten zum Umdenken. Zum einen begann die Regierung, in die Wiederaufbereitung von Abwasser zu investieren – mit beeindruckendem Erfolg: Inzwischen recycelt Israel fast 90 Prozent seines Abwassers, mehr als jedes andere Land der Welt. Zum anderen setzte es auf die Entsalzung von Meerwasser. Im Jahr 2001 schrieb die Regierung den ersten Auftrag für eine Entsalzungsanlage als Private-Public-Partnership aus, in der Küstenstadt Ashkelon im Süden des Landes. Die Kapazität: 100 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich. Es folgten Anlagen in Hadera sowie bei Tel Aviv, zwei weitere sind in Planung.