Neos-Chef und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr über die Schmerzen in einer Koalition mit der SPÖ, rot-pinke Konflikte beim Corona-Management und den kommenden Schulbeginn. An den Grünen übt er überraschend heftige Kritik.
Die Presse: Wie sehr bereuen Sie es, sich auf eine Koalition mit der SPÖ eingelassen zu haben?
Christoph Wiederkehr: Keinen einzigen Tag! Neos hat sich gegründet um mitzugestalten. Wir haben ein sehr ambitioniertes Programm und haben in der Wiener Stadtregierung bereits viel umsetzen können.
Keinen einzigen Tag? Nicht einmal die Tage als die SPÖ die Fernwärmepreise verdoppelt, und die zweite Gebührenerhöhung innerhalb von zwölf Monaten angekündigt hat?
Wir sind klar gegen die Gebührenanhebung in der Zeit einer hohen Inflation.
Die Neos können sich in der rot-pinken Koalition also nicht durchsetzen.
Es ist enttäuschend, dass ein Aussetzen der Gebührenerhöhung mit der SPÖ nicht möglich war. Dafür konnten wir uns in anderen Bereichen durchsetzen und für Entlastungen sorgen, beispielsweise die Abschaffung der Luftsteuer, die wir im Wahlkampf gefordert haben.