"Platzmarkierung"

Platz am Strand reserviert? 1000 Euro Strafe in Italien

Viele Touristen verzichten darauf, Liegen und Sonnenschirme zu mieten und dafür zahlen zu müssen - und suchen lieber kostenlose Strände auf. Der Platz dort wird aber immer knapper.
Viele Touristen verzichten darauf, Liegen und Sonnenschirme zu mieten und dafür zahlen zu müssen - und suchen lieber kostenlose Strände auf. Der Platz dort wird aber immer knapper.(c) REUTERS (Guglielmo Mangiapane)
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Wer in Italien über Nacht versucht, mit Handtuch oder Sonnenschirm einen begehrten Platz auf den kostenlosen Stränden zu sichern, riskiert eine Strafe von bis zu 1000 Euro.

Die Polizei in Italien geht verstärkt gegen Urlauber vor, die über die Nacht auf den Stränden Sonnenschirme, Liegen und Badetücher hinterlassen, um sich am nächsten Tag einen Platz zu sichern. Wer den Strand mit Gegenständen reserviert, ohne anwesend zu sein, riskiert eine Strafe von bis zu 1000 Euro.

Viele Urlauber lassen ihre Badesachen tagelang liegen und binden sie mit Vorhängeschlössern an Sonnenschirmen zusammen. Diese "Platzmarkierung" auf freien Stränden ist illegal, teilte die Polizei mit. Scharen von Touristen belagern schon in den frühen Morgenstunden kleine Buchten in Ligurien, um für sich, Angehörige und Freunde einen Platz zu reservieren.

In Marina di Campo auf der Insel Elba beschlagnahmte die Küstenwache Dutzende Liegen, Sonnenschirmen und Luftmatratzen. Die Polizei versuchte, die Besitzer auszuforschen. Mehrere Personen wurden bestraft, was Proteste auslöste. Badende berichteten, dass niemand sie informiert hätte, dass es strafbar sei, Badesachen auf dem Strand zu hinterlassen.

Tausende Kontrollen, neue Regelungen

In den Badeorten Sabaudia und Gaeta beschlagnahmte die Polizei Sonnenschirme, die auf den frei zugänglichen Stränden illegal vermietet wurden. Von Juni bis August dieses Jahres wurden 131.000 Quadratmeter freie Stränden und bestimmte Meeresabschnitte der Öffentlichkeit zurückgegeben, die bisher illegal besetzt wurden, berichtete Cosimo Nicastro, Pressesprecher der Küstenwache laut der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". 31.645 Kontrollen wurden in 520 Gemeinden durchgeführt. 696 Straftaten wurden festgestellt, hinzu gab es Geldstrafen in Höhe von fast 366.000 Euro.

Italien erlebt in diesem Sommer einen Tourismusboom wie in den goldenen Zeiten vor der Pandemie. Die teils hohen Preise der Stabilimenti - der Strandbäder, in denen man Liegen und Sonnenschirmen mieten kann - sind jeden Sommer aufs Neue ein heißes Thema. Daher suchen Badende immer häufiger Platz auf den kostenlosen Stränden, die jedoch von Jahr zu Jahr immer knapper werden.

Auch in anderen Regionen Italiens sorgten Touristen zuletzt für Probleme - und für neue Regelungen. So haben die Behörden in einer Gemeinde auf der Insel Sardinien den Zugang zu einem Selfie-Hotspot eingeschränkt. In Sorrentino gibt es ein Oben-Ohne-Verbot (auch für Männer), auf der Insel Ponza müssen Hundebesitzerinnen und -besitzer den Urin ihrer Vierbeiner beim Gassigehen stets wegspülen.

(APA/Red. )

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