Wie eine Studie der Open Society Foundations zeigt, gibt es in vielen Entwicklungsländern Verständnis für Moskaus Wunsch nach Mitsprache in Kiew.
Wien. Im Konflikt mit Russland um das Schicksal der Ukraine kann Europa nicht auf die vollumfängliche Unterstützung der Weltgemeinschaft zählen. Dieses Fazit lässt sich aus einer globalen Studie der Open Society Foundations ziehen, die am Mittwoch veröffentlicht wird und die „Die Presse“ vorab einsehen konnte. Zwar lässt sich rund um den Globus eine breite Übereinstimmung zum gewünschten Ende des Ukraine-Kriegs erkennen – nämlich die Rückgabe der durch Russland besetzten Gebiete. Doch was die von Moskau eingeforderte Mitsprache bei den inneren Angelegenheiten der Ukraine anbelangt, sind die Länder des sogenannten Globalen Südens anderer Ansicht als die Europäer – und sehen Russlands legitime Interessen tangiert.
Die Umfrage wurde von der Stiftungsgruppe des US-Philantropen George Soros als Diskussionsstoff für die bevorstehende UN-Generalversammlung in Auftrag gegeben und von den Instituten YouGov und Datapraxis Anfang August in 22 Ländern durchgeführt: USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Moldau, Serbien, Ukraine, Ägypten, Kenia, Südafrika, Senegal, Nigeria, Türkei, Saudiarabien, Indien, Indonesien, Singapur, Japan, Mexiko, Brasilien und Kolumbien.