Interview

Historiker Awi Blumenfeld: „Irgendwie spielt die Shoah immer mit“

Der Historiker Awi Blumenfeld spricht über die Evakuierung von Holocaust-Überlebenden aus der Ukraine in den Westen.

Herr Blumenfeld, Sie haben mitgeholfen, die Rettung von Überlebenden des Holocausts aus der Ukraine zu organisieren. Welche Geschichte ist Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Awi Blumenfeld: Das ist die 91-jährige Frau, die als Kind die Shoah versteckt in einem Keller in Mariupol überlebt hat. Am Ende ihres Lebens ging sie wegen der Bombardements wieder in einen Keller in der Stadt. Dort ist sie elends verstorben und wurde später in einem Stadtpark vergraben. Ich habe mit dem Oberrabbiner von Mariupol gesprochen, sie war für ihr Alter sehr aktiv, kam vor dem Krieg gern zum Tanzen in den Verein der jüdischen Gemeinde. Sie hätte wohl noch ein paar Jahre und Erinnerungen gehabt, aber manchmal ist es eben zu spät.

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