Energielieferung

Ungarn plant mit russischem Gas - über TurkStream statt über Österreich

Archivbild. Ungarns Außenminister Péter Szijjártó  im Gespräch mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 21. Juli 2022 in Moskau.
Archivbild. Ungarns Außenminister Péter Szijjártó im Gespräch mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 21. Juli 2022 in Moskau. IMAGO/SNA
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Insgesamt soll Gazprom mehr Gas nach Ungarn liefern, allerdings nicht mehr über die nördliche Lieferroute sondern via Türkei.

Ungarn setzt bei der Gasversorgung stärker auf Russland. Allerdings soll der Rohstoff künftig verstärkt über die Türkische Pipeline TurkStream fließen. Der Teil der russischen Gaslieferungen nach Ungarn, der über die nördliche Lieferroute, also über Österreich, fließt, soll über die südliche Lieferroute TurkStream umgeleitet werden, schreibt Ungarns Außenminister Péter Szijjártó laut Nachrichtenagentur MTI auf Facebook. Insgesamt werde mehr Gas ins Land kommen.

"Es werden täglich noch größere Gasmengen in Ungarn ankommen, daher ist es sicher, dass keine Beschränkungen für den Gasverbrauch notwendig sein werden. Jeder Haushalt, jedes Unternehmen wird genug Gas haben", verspricht Szijjártó seinen Landsleuten.

Gazprom bestätige das Engagement, Turkstream langfristig zu betreiben und auch die Lieferungen nach Ungarn langfristig zu garantieren. Aber da "die nördliche Route" über Nordstream 1 für die Lieferung von russischem Gas nach Europa "nicht funktioniert", so Szijjártó, werde Gazprom "den Schwerpunkt" auf Gaslieferungen über die südliche Route legen. Gazprom hat die Gaslieferungen über Nordstream unter Verweis auf technische Probleme eingestellt, danach haben Explosionen noch ungeklärter Herkunft die Pipeline vorläufig unbenutzbar gemacht. Szijjártó verwies in seinem Post nun darauf, dass "die wichtigen Elemente der TurkStream-Pipeline von Russland hergestellt werden und von den Sanktionen nicht betroffen sind". Gaslieferungen sind allerdings auch derzeit nicht von den Sanktionen betroffen. Szijjártó hat nach eigenen Angaben Gazprom-Chef Miller auch versprochen, sich dafür einzusetzen, dass Gaslieferungen und damit zusammenhängende Aktivitäten von den Sanktionen ausgenommen bleiben.

(APA)

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