Der Kampf um die Nachfolge von Liz Truss hat begonnen. Im Eilverfahren soll bis nächste Woche der nächste britische Premier bestimmt werden. Ex-Regierungschef Boris Johnson zählt zu den Favoriten.
London. Wenige Stunden, nachdem Liz Truss ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte, berichteten die britischen Medien, dass Boris Johnson seinen Urlaub abbrechen und nach London zurückfliegen werde. Der Ex-Premier weilte gerade im Urlaub in der Karibik. Aber nun, inmitten der Turbulenzen in Westminster, zog es ihn nach Hause. Er wittert offenbar eine einmalige Chance. Nur sechs Wochen, nachdem er die Downing Street räumen musste, könnte er sich erneut zur Wahl stellen – und mit ein bisschen Glück gewinnen. Johnson als Retter der Tory-Partei: In dieser Rolle würde er sich gefallen. Es wäre ein Comeback, wie es die britische Politik noch nicht gesehen hat.
Noch hat sich Johnson nicht öffentlich zu einer möglichen Kandidatur geäußert, gegenüber Parteikollegen soll er aber bereits seine Bereitschaft geäußert haben. Und er zählt schon jetzt zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Lang werden die Briten nicht warten müssen, bis sie einen neuen Regierungschef haben: Das Wahlverfahren wird im Rekordtempo durchgezogen, spätestens am 28. Oktober wird es abgeschlossen sein.