Sprengstoff

Europol schlägt Alarm: Immer heftigere Anschläge auf Bankomaten

„Es sind die modernen Banküberfälle“, heißt es vonseiten der Polizeibehörde. Man sei besorgt über die zunehmende Gewalt. Laut einer Europol-Sprecherin sind die Täter oftmals extrem skrupellos.

Sprengstoffanschläge auf Bankomate nehmen nach Angaben von Europol in Europa drastisch zu und werden immer gefährlicher. Die Polizeibehörde sei sehr besorgt über die zunehmende Gewalt, sagte Europol-Sprecherin Claire Georges in Den Haag. "Immer häufiger werden extrem schwere Sprengstoffe eingesetzt, durch die sogar Gebäude einstürzen und auch unschuldige Menschen getötet werden könnten."

"Es sind die modernen Banküberfälle", sagte die Sprecherin. Banken verfügten nur noch über wenig Bargeld. In Automaten aber könnten die Banden relativ schnell Hunderttausende Euros erbeuten.

Unbeteiligte Bevölkerung mehr und mehr gefährdet

Zunehmend würden auch unschuldige Bürger gefährdet, sagte die Sprecherin. Viele Bankomaten befänden sich in Supermärkten oder Einkaufsstraßen. Die Täter seien aber extrem skrupellos, wie die Sprecherin sagte. "Die interessieren sich nicht für Menschen, denen geht es nur ums Geld."

Die Ermittler stellten diese Entwicklung in vielen europäischen Staaten fest, wie die Sprecherin sagte. Dazu gehörten auch Deutschland, Südeuropa und die baltischen Staaten. Gut organisierte Verbrecherbanden hätten sich auf diese Bombenanschläge spezialisiert und würden auch Kriminelle gezielt ausbilden. Im vergangenen Jahr hatten Ermittler mithilfe von Europol bei Utrecht sogar ein Trainingszentrum für Automatensprengungen entdeckt.

Internationale Kooperationen

Die Verbrecher würden meist in sehr schnellen Autos eine ganze Region heimsuchen und mehrere Automaten sprengen. Oft operierten sie international in den Nachbarländern. Zum Beispiel kam etwa die Hälfte der Tatverdächtigen für Anschläge in Deutschland 2021 aus den Niederlanden.

Genaue Zahlen für ganz Europa liegen noch nicht vor, da EU-Mitgliedsstaaten nur internationale Fälle bei der europäischen Polizeibehörde melden. In den Niederlanden waren bis September bereits ebenso viele Sprengungen registriert worden wie im gesamten Vorjahr. Besonders Amsterdam wurde durch starke Explosionen in Wohnvierteln getroffen.

Erfolgreich im Kampf gegen die Sprengungen ist Europol zufolge Frankreich. Dort würden die Bankomaten mit einer speziellen Tinte präpariert, sodass das erbeutete Bargeld unbrauchbar werde.

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