Aufstand

Schicksalstage für den Iran

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Das Regime will nach Ablauf eines Ultimatums mit neuer Härte gegen die Proteste vorgehen. Aber die Demonstranten ignorieren die Drohungen der Revolutionsgarde.

Istanbul/Teheran. Das iranische Regime will nun offenbar noch härter als bisher auf die Proteste antworten, die schon seit mehr als sechs Wochen die Islamische Republik erschüttern. Die Elitetruppe der Revolutionsgarde, die anders als die Polizei bisher nicht gegen die landesweiten Demonstrationen vorgegangen ist, forderte ein sofortiges Ende der Kundgebungen. Regimegegner berichteten, in einigen Städten seien Scharfschützen auf Hausdächern stationiert worden. Die Demonstranten ließen sich jedoch nicht einschüchtern und gingen auch am Sonntag wieder auf die Straße: An mehreren Dutzend Universitäten protestierten Studenten gegen die Theokratie, wie Oppositionsvertreter mitteilten.

„Heute ist der letzte Tag der Unruhen“, warnte der Kommandant der Garde, Hossein Salami, am Samstag. Die Demonstranten sollten sich nicht zu Helfern von USA und Israel machen lassen, sagte er. Teheran macht ausländische Gegner für die Unruhen verantwortlich. „Geht nicht mehr auf die Straße“, sagte Salami.

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