Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gewann abermals die Wahlen. Sie grub mit linker Sozialpolitik und einem harten Kurs in Migrationsfragen den Rechtsextremen das Wasser ab.
In puncto Migration rechts und in der sozialen Frage links: Mit dieser Zauberformel hatte Mette Frederiksen die Sozialdemokraten schon 2019 aus der Krise und von der Oppositionsbank in die Regierung geführt. Die Dänen und Däninnen haben ihren radikalen Kurswechsel, den sie gegen internen Widerstand durchgeboxt hatte, nun bei der Parlamentswahl honoriert. Sie haben Frederiksens Partei gestärkt (27,5 Prozent) und ihre linksliberale Koalition – wenngleich knapp – im Amt bestätigt.
Der Schwenk in der Migrationsfrage war eine Zäsur ohnegleichen für eine Partei, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Wahlsiegen verwöhnt war – bis Dänemark zum Einwanderungsland wurde und die Wähler in Massen zur fremdenfeindlichen Volkspartei abwanderten. Die Ausländerpolitik bestimmte fast jede Wahl, und die Sozialdemokraten blieben beinahe zwei Jahrzehnte in die Opposition verbannt.