Ein bisschen Lob für Österreich, aber auch heftige Kritik und Vorwürfe gegen das Veranstalterland.
Wien/Sharm-el-Sheikh. Mit der Ankündigung, die Klimafinanzierung auszuweiten und erstmals auch Geld zur Verfügung zu stellen, um Verluste und Schäden der Klimakrise in Ländern des globalen Südens abzugelten, habe Österreich einen wichtigen Schritt gesetzt. Das meinen Iris Zerlauth und Philipp Steininger, die beiden österreichischen Jugenddelegierten, die an der Klimakonferenz in Ägypten teilnehmen. Sie kritisieren aber, dass das Ausmaß „bei Weitem nicht ausreicht“. Und: „Für die Länder des globalen Südens ist das eine Frage von Leben und Tod. Je mehr Geld zur Kompensation von Loss and Damages verfügbar ist, desto stärker können die Folgen der Klimakrise abgefedert und Menschenleben gerettet werden.“ Weniger gut fällt die Betrachtung der österreichischen Performance aus: Es fehle an Maßnahmen, heftig kritisiert wird auch, dass nicht absehbar ist, wann ein Klimaschutzgesetz in Kraft treten könne.
Paula Dorten, Sprecherin der Fridays for Future in Österreich, unterstreicht die Einschätzung von Steininger und Zerlauth und sagt: „Das Klimaschutzgesetz ist jetzt seit 700 Tagen überfällig. Österreich ist immer noch zu sehr ein Teil des Problems, anstatt allmählich ein Teil der Lösung zu werden.“ Schlichtweg bestürzend findet sie auch die Tatsache, dass ausgerechnet Coca-Cola einer der Hauptsponsoren der Klimakonferenz sei – „dieser Konzern ist einer der weltweit größten Verursacher der Plastikflut“.