Neue Wiener Küche

Werner Matt: Ein Pionier der neuen Wiener Küche ist tot

Werner Matt
Werner MattAPA/HELMUT FOHRINGER
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Werner Matt prägte die heimische Kulinarik und bildete mehr als 1000 Köche aus.

Wien. In seiner Küche reiften allerhand Spitzenköche heran: Reinhard Gerer kochte unter Werner Matt, Christian Petz ebenso, genauso wie Alexander Kumptner. Insgesamt hat der Doyen der neuen österreichischen Küche in seiner langjährigen Laufbahn mehr als 1000 Köche ausgebildet. Und der österreichischen Gastronomie damit ein Vermächtnis hinterlassen.

Wie nun bekannt wurde, ist Werner Matt am Donnerstag im Alter von 80 Jahren verstorben. Der gebürtige Tiroler hatte nach seiner Lehre in der Tiroler Weinstube in Seefeld in Frankreich und in der Schweiz gekocht, in der Türkei, England, Kanada und Deutschland – bis er 1975 im neuen Hilton Wien das Restaurant Prinz Eugen eröffnete – mit einer Brigade von 75 Köchen, damals die größte in ganz Europa.

„Als ich nach Wien gekommen bin, 1975, haben die brav gekocht, die Beisln waren in“, erzählte er einmal der „Presse“. Er brachte die Nouvelle Cuisine nach Österreich. Mit anderen Köchen wie Heinz Reitbauer senior rief er Ende der 1970er-Jahre die neue Wiener Küche aus und beflügelte damit die heimische Kulinarik.

Matt erkochte sich im Prinz Eugen einen Michelinstern, in seiner Laufbahn bewirtete er Prominente wie US-Präsident Ronald Reagan, den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle, Opernsänger Luciano Pavarotti, Schauspielerin Sophia Loren und viele mehr und war Vizepräsident des Club des Chefs des Chefs, der Vereinigung der Hausköche gekrönter und ungekrönter Staatschefs.

„Chef, es bricht mir das Herz“

Matt hinterlässt seine Witwe Elke, mit der er zuletzt zurückgezogen im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf gelebt hatte. Und zahlreiche ehemalige Schüler, die durch seine Küchen gingen. „Chef, es bricht mir das Herz, Sie waren einer der wenigen, die immer an mich geglaubt haben“, schreibt etwa TV-Koch Alexander Kumptner auf Instagram. „Wenn Sie jetzt da wären, würden Sie sagen: Alexander, nicht weinen, weitermachen. (. . .) Ich sage halt weinend: Jawohl Chef, so, wie wir das immer gemacht haben.“

(Archivbild)
(Archivbild)(c) imago/SKATA

(beba)

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