Mehrheit will weniger für Anschaffungen ausgeben.
Wien. Die hohe Inflation lässt die Österreicher Einkommensverluste befürchten, so eine Erhebung der Statistik Austria. Zwar hat sich die Einschätzung der finanziellen Situation zuletzt eher verbessert – für die Zukunft erwarten die Befragten aber eine Verschlechterung ihrer Lage. Mit Auswirkungen auf den Konsum: Mehr als die Hälfte gab an, im nächsten Jahr weniger für größere Anschaffungen wie Reisen, Autos oder Möbel ausgeben zu wollen.
Für die von Eurostat und dem Sozialministerium finanzierte Erhebung „So geht's uns heute“ wurden seit dem vierten Quartal 2021 in vier Wellen Befragungen derselben Personen durchgeführt. Für die bisher letzte im dritten Quartal 2022 wurden Antworten von rund 3100 Personen zwischen 16 und 69 Jahren ausgewertet.
Geringere Zufriedenheit
Die Einschätzung der finanziellen Lage war in den vergangenen zwölf Monaten vor dem jeweiligen Befragungszeitraum zwar überwiegend negativ, verbesserte sich aber tendenziell im Verlauf der Zeit. So gaben im vierten Quartal 2021 knapp 16 Prozent an, dass sich ihre finanzielle Situation im vergangenen Jahr eher verbessert habe. Dieser Prozentsatz stieg kontinuierlich auf etwas mehr als 21 Prozent im dritten Quartal 2022.
Im selben Zeitraum verschlechterte sich aber die Einschätzung der künftigen Lage drastisch: So wuchs etwa der Anteil jener, die sich im kommenden Jahr auf Einkommensverluste einstellen, von 22 Prozent (viertes Quartal 2021) auf 33 Prozent (drittes Quartal 2022). Umgekehrt erwarteten mit 16 Prozent knapp weniger einen Einkommenszuwachs als zu Beginn der Befragung. Entsprechend sank auch die Bereitschaft, im kommenden Jahr größere Anschaffungen zu tätigen.
Im Befragungszeitraum etwas schlechter geworden ist die Lebenszufriedenheit, die anhand einer Skala von null bis zehn erhoben wurde. So sank etwa der Anteil jener Personen mit hoher Lebenszufriedenheit (acht bis zehn auf der Skala) von 57 auf 53 Prozent. (APA)