Seit Kriegsbeginn ist Russland vom Haupthandelspartner Europa weggedriftet – und musste sich neuen Ländern zuwenden. Vor allem drei von ihnen profitieren gehörig davon. Und können dem Kreml zunehmend ihre Bedingungen diktieren.
Der Basar ist eröffnet. Und wer, wenn nicht die Türkei, beherrscht ihn nach allen Regeln der entsprechenden Kunst. Sie, die wie kein zweites Land als Vermittler im russisch-ukrainischen Krieg agiert, peilt nicht nur Erfolge in dieser Rolle an. Sie packt die Gelegenheit des Krieges und seiner Folgen auch beim Schopf, um für sich selbst das Beste herauszuschlagen.
Also verhandeln die türkischen Emissäre mit den Managern des russischen Gaskonzerns Gazprom derzeit über die Bedingungen künftiger Verträge. Und die Verhandlungen sind hart, wie sich aus einem Statement des türkischen Energieministers Fatih Dönmez schließen lässt. Man werde sie erst dann beenden, „wenn wir den maximalen Vorteil für die türkische Seite erzielt haben“, sagte er kürzlich.