Richtwertmieten

Mietendeckel für unsanierte Bauten?

Für die Erhaltung und Sanierung von Altbauten sollte es neue Anreize geben, meinen Ziviltechniker.
Für die Erhaltung und Sanierung von Altbauten sollte es neue Anreize geben, meinen Ziviltechniker.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Ob ein Gebäude unter die Richtwerte fällt oder nicht, sollte künftig vom thermisch-energetischen Zustand abhängen, schlägt die Ziviltechniker-Kammer vor.

Wien. Wenn das Schlagwort Mietpreisbremse fällt, ist damit meist eine Begrenzung der Richtwert-Anhebungen gemeint. Eine ganz andere Idee bringt nun die Berufsvertretung der Ziviltechniker ins Spiel: Es sei an der Zeit, das Richtwertsystem – das ja per se eine Preisbremse darstellt – so umzugestalten, dass seine Anwendbarkeit nicht mehr vom Alter des Gebäudes abhängt. Sondern von seinem thermisch-energetischen und architektonischen Zustand.

Der Richtwert gilt derzeit für Neuvermietungen von Altbauwohnungen. Das torpediere Österreichs Klimaziele, beklagen Repräsentanten der Berufsgruppe gegenüber der „Presse“: Weil damit ganz generell die Mieten für Altbauten gedeckelt werden, entstehe ein Anreiz, solche Gebäude abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen, die nicht dem Richtwertsystem unterliegen und daher lukrativer sind. „Investoren sehen derzeit keine Veranlassung, ein Gebäude, das vor 1945 erbaut wurde, zu sanieren, wenn sie später keine entsprechenden Mieten dafür verlangen können“, sagt Daniel Fügenschuh, Architekt und Präsident der Bundeskammer.

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