Plenarsaal des EU-Parlaments wegen Kurden-Protests geräumt

APA/AFP/FREDERICK FLORIN
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Die Demonstranten in Straßburg forderten die Freilassung des seit 24 Jahren inhaftierten PKK-Führers Öcalan.

Wegen einer Protestaktion kurdischer Aktivisten ist der Plenarsaal des EU-Parlaments in Straßburg am Mittwoch während einer Debatte geräumt worden. Nach Angaben von Sicherheitsleuten skandierten rund ein Dutzend Demonstranten im Plenarsaal Parolen gegen den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und forderten die Freilassung des seit 24 Jahren inhaftierten Anführers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan.

Nach Angaben des deutschen SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange, der sich am Mittwoch im Plenarsaal befand, enthüllten die Demonstranten auf der Besuchertribüne Öcalan-Fahnen und riefen auf Englisch "Freiheit für Öcalan". Der PKK-Führer, der vor genau 24 Jahren festgenommen worden war, sitzt in der Türkei in Haft. Er verbüßt in fast völliger Isolation eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer.

„Sie drohten zu springen"

Lange sagte weiter, einige der Demonstranten seien auf der Zuschauertribüne "über die Balustrade geklettert" und hätten ein "Bein schon ins Freie gehalten. Also die Drohung, dass sie dann gegebenenfalls springen."

Die PKK kämpft seit Mitte der 80er Jahre für mehr Rechte für die Kurden in der Türkei und gegen den türkischen Staat. Sie wurde in der Vergangenheit immer wieder für Anschläge in der Türkei verantwortlich gemacht. Die PKK wird von der Regierung in Ankara sowie den meisten westlichen Staaten, darunter die USA und die EU, als Terrororganisation eingestuft.

(APA/AFP)

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