Stromversorgung

Frankreich produziert wegen alternder AKW historisch wenig Strom

APA/AFP/MATTHIEU RONDEL
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Der Anteil des Atomstroms an der gesamten Strommenge ist von über 70 auf knapp 63 Prozent gesunken, teilte der Netzbetreiber RTE mit.

Wegen anhaltender Probleme mit seinem alternden Atompark hat Frankreich im vergangenen Jahr so wenig Strom produziert wie seit drei Jahrzehnten nicht. "Die gesamte Stromerzeugung liegt auf dem niedrigsten Niveau seit 1992", erklärte der Netzbetreiber RTE am Donnerstag in Paris. Der Anteil von Atomstrom machte demnach nur etwa 63 Prozent der gesamten Strommenge aus - in den vergangenen Jahren waren es mehr als 70 Prozent gewesen.

Insgesamt produzierten die französischen Atomkraftwerke 279 Terawattstunden, 2005 waren es noch 430 Terawattstunden gewesen. Zeitweise war im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Atomkraftwerke gleichzeitig abgeschaltet - teils wegen Wartungsarbeiten, die sich durch die Coronapandemie verzögert hatten, teils wegen Korrosionsproblemen.

Diese feinen Risse in den Leitungen konnten wiederum nur schleppend repariert werden, weil die nötigen Fachkräfte fehlen. Ende vergangenen Jahres musste der Atomkraftwerksbetreiber EDF auf etwa 100 kanadische und US-amerikanische Schweißer zurückgreifen, um die Reparaturen zu beschleunigen.

Mithilfe von Stromimporten unter anderem aus Deutschland seien Stromausfälle während des Winters verhindert worden, betonte RTE. Auch die milden Temperaturen in den Wintermonaten sowie Einsparungen der Haushalte und Unternehmen hätten dazu beigetragen. "Frankreich hat sich widerstandsfähig gezeigt und konnte seine Versorgungssicherheit garantieren", sagte RTE-Chef Xavier Piechaczyk.

(APA)

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