Knapp eine Million Menschen suchten im vergangenen Jahr in den EU-plus-Ländern um Asyl an. Die Anerkennungsrate ist auf 40 Prozent angestiegen.
636.000 Asylanträge blieben bis zum Ende des vergangenen Jahres EU-weit liegen: Das ist ein neuer Rekord seit der großen Flüchtlingskrise der Jahre 2015/16 – und ein Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zu 2021. Die am gestrigen Mittwoch veröffentlichten Zahlen der EU-Asylagentur (EUAA) zeigen deutlich, wie die heillose Überlastung der Asylsysteme unaufhörlich voranschreitet.
Das Ziel der Staats- und Regierungschefs, Anträge schneller zu bearbeiten, um Personen ohne Bleiberecht auf effizientem Weg in ihre Herkunftsländer zurückzuführen, rückt damit in weite Ferne. Dieser Umstand ist auch der Tatsache geschuldet, dass im vergangenen Jahr in den EU-plus-Ländern (EU-27 sowie Norwegen und die Schweiz) knapp eine Million (genau: 964.966) Anträge gestellt wurden. Das waren immerhin um die Hälfte mehr als im Jahr davor – doch lediglich 632.000 Entscheidungen in erster Instanz wurden tatsächlich gefällt.