Dutzende Standardpräparate sind seit Monaten nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Das Phänomen ist nicht neu und wurde schon vor der Pandemie wiederholt beobachtet, erreichte aber in diesem Winter eine neue Dimension. Seit Monaten sind häufig verabreichte Standardmittel, wie etwa Asthmasprays für Kinder, Magentabletten, Blutdrucksenker, Psychopharmaka wie Beruhigungstabletten, Schmerzmittel wie Paracetamol (Neocitran, Mexalen) und Ibuprofen (Thomapyrin) sowie das Antibiotikum Penicillin, nicht oder kaum verfügbar.
Letzterer Mangel bereitet Ärzten wegen der zahlreichen Anwendungsgebiete (Scharlach, Harnwegsinfekte, Herzhaut-, Mittelohr-, Mandel-, Nasennebenhöhlen-, Lungen-, bakterielle Haut- und Zahnentzündungen) die größten Sorgen. Seit Kurzem sind von den Engpässen auch Augentropfen betroffen – etwa entzündungshemmende Tropfen, die nach einer Katarakt-Operation zum Einsatz kommen, oder antibiotische Tropfen, die zur Behandlung einer bakteriellen Bindehautentzündung benötigt werden.