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Porno oder Kunstfilm?

Sexfilm mit Michel Houellebecq: Ein "Pornostar", der es sich anders überlegt hat

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Michel Houellebecq soll sich bereit erklärt haben, einen Sexfilm zu drehen. Mit dem Ergebnis ist er jetzt nicht mehr einverstanden.APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE
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Der Bestseller-Autor ließ sich von einem niederländischen Filmkollektiv beim Sex - angeblich mit mehreren Frauen - filmen. Was das Kollektiv aus den Aufnahmen machte, behagt ihm aber nicht: Er will den Film nun verbieten lassen.

„Es ist kein Porno. Es ist ein Kunstfilm": So beschreibt das niederländische Filmkollektiv Kirac einen Film, der den französischen Bestseller- und Skandalautor Michel Houellebecq beim Sex mit mehreren Frauen zeigen soll - und der seit seiner Ankündigung im Jänner für Aufsehen sorgt. Auch, weil Houellebecq mit der Veröffentlichung nicht einverstanden ist. Über seine Anwälte will er ein Verbot des Films erwirken. Die Veröffentlichung, die für 11. März vorgesehen war, sei nun verschoben, teilte der Regisseur Stefan Ruitenbeek via Twitter mit.

Dass sich Michel Houellebecq bewusst von dem Kollektiv beim Sex habe filmen lassen, stellt dieser nicht in Abrede. Nicht einverstanden ist er aber vom Kontext, in dem die Szenen nun offenbar gezeigt werden sollen. Ein Ende Jänner veröffentlichter Trailer zu "Kirac 27 Houellebecq“ - der mittlerweile wieder gelöscht wurde, in sozialen Medien und Internetarchiven aber noch auffindbar ist - erzählt mit scheinbar dokumentarischem Gestus, wie es zu den Dreharbeiten gekommen sein soll.

Der Begegnung sei ein Deal vorausgegangen, erklärt die Erzählerstimme: Houellebecq sei frustriert gewesen, weil sein geplanter „Liebesurlaub“ nach Marokko gestrichen worden sei: Er hätte Angst gehabt, von islamischen Extremisten entführt zu werden. Dabei habe seine Frau einen ganzen Monat lang Prostituierte für ihn organisiert! Der Filmemacher, der seit einiger Zeit mit Houellebecq in E-Mail-Kontakt war, habe ihm vorgeschlagen, stattdessen nach Amsterdam zu kommen. Hier kenne er genug Frauen, die mit dem Autor schlafen würden. Er würde ein Hotelzimmer arrangieren, wenn Houellebecq sich dafür beim Sex filmen ließe. Dazu sieht man im Trailer, wie er mit einer jungen Frau im Bett liegt, wie die beiden sich küssen, sein Oberkörper ist nackt, der Rest unter der Decke. 


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