Alleinerziehende sind häufig ausgrenzungsgefährdet
Serie: Gefühlssache

Wenn man sein Kind nicht genießen kann

Alleinerziehende bekommen nach wie vor zu wenig Anerkennung. Das macht einsam. Außerdem wird ihr Marathon häufig von Schuld- und Schamgefühlen begleitet, die sich aus traditionellen Familien- und Frauenbildern speisen.

Der mittlerweile verstorbene Familientherapeut Jesper Juul hatte immer ganz gute Ratschläge auf Lager - ohne zynisch zu sein. Eltern und Medien liebten ihn dafür. In jeder hitzigen Erziehungsdiskussion plädierte er für mehr Gelassenheit. Man soll sein Kind genießen, aber nicht ständig für sein Kind arbeiten. Man soll es nicht bespaßen. „Kein Kind will Aufmerksamkeit. Es braucht Beziehung, es will am Leben seiner Eltern teilhaben“, sagte er einmal in einem Interview mit der „Süddeutschen". Was aber, wenn man sein Kind nicht genießen kann, weil keine Zeit dafür bleibt?   

Speziell, wenn das Leben von Eltern auseinanderbricht und nur noch ein aktiver Elternteil den Job für zwei managen muss, wird es schwierig. In Österreich gibt es laut Statistik Austria rund 269.700 Ein-Eltern-Familien (Stand: 2021), in 223.600 Fällen davon ist die Mutter zuständig. 

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