Gemäß einer internationalen Umfrage des ECFR sind weniger EU-Bürger wegen eines russischen Atomangriffs besorgt. Nach wie vor viel Verständnis für Moskau gibt es indes in Italien.
Wien. Wenn Russlands Machthaber Wladimir Putin damit gerechnet hat, mit dem Überfall auf die Ukraine den Westen zu spalten und in der EU Zwietracht zu säen, dann hat er sich massiv getäuscht – zumindest bislang. Dieser Schluss lässt sich aus einer Studie des European Council on Foreign Relations (ECFR) ziehen, die am Donnerstag veröffentlicht wird und die „Die Presse“ vorab einsehen konnte.
Unter der Federführung von Mark Leonard (ECFR) und Ivan Krastev (IWM) wurden für die Studie 14.439 Personen in zehn europäischen Ländern befragt: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Dänemark, Estland, Portugal sowie Großbritannien. Im Gegensatz zu demoskopischen Momentaufnahmen baut die ECFR-Enquete auf einer im Frühjahr 2022 durchgeführten Studie („Die Presse“ berichtete am 15. Juni 2022) sowie auf Daten aus dem Jahr 2021 auf – und macht es möglich, die aktuelle europäische Stimmungslage mit jener in der ersten Phase der russischen Invasion bzw. mit der Vorkriegszeit zu vergleichen.