Psychische Gesundheit

Neuseeland hilft jungen Menschen mit gebrochenen Herzen

Sechs von zehn Jugendlichen in Neuseeland haben bereits schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht.
Sechs von zehn Jugendlichen in Neuseeland haben bereits schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht.(c) 2021 Getty Images
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Mit der Kampagne „Love Better“ will die neuseeländische Regierung Jugendliche bei Liebeskummer und Trennungen zur Seite stehen.

Neuseelands Regierung zeigt Mitgefühl mit jungen Menschen mit gebrochenem Herzen: Seit Mittwoch bietet eine neue Kampagne der Jugend des Landes Unterstützung bei leidvollen Trennungsphasen. Mit Hilfe von Videos, Podcasts und Beiträgen auf Online-Plattformen wie Instagram will "Love Better" junge Neuseeländer dazu ermutigen, eine gescheiterte Liebe und den damit verbundenen Schmerz hinter sich zu lassen.

"Trennungen sind ätzend… Aber du kannst sie zum Guten wenden. Sei Herr deiner Gefühle", heißt es in einem Begleitvideo zur Kampagne. Die neue Kampagne wendet sich an die "Gemeinschaft der Frischgetrennten" - sie will ihnen dabei helfen, zu verhindern, dass "aus ein bisschen Liebeskummer großer Schmerz" wird.

Wie den oder die Ex blocken?

Ein junger Betroffener gibt sich in dem Video entschlossen: "Ich werde es tun, ehrlich", sagt er. "Das hier wird langsam lächerlich, das gerät sowas von außer Kontrolle". "Ich muss über sie hinweg kommen", sagt er dann noch - und sperrt seinen verlorenen Schwarm in den Online-Netzwerken. Die Kampagne greift - wie in dem Beispiel - auf authentisches Videomaterial von jungen Menschen zurück, die selbst von Liebeskummer betroffen sind.

Häusliche Gewalt weit verbreitet

Laut dem Meinungsforschungsinstitut Kantar haben sechs von zehn jungen Neuseeländern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren schon einmal Erfahrung mit einer in die Brüche gegangenen Beziehung gemacht - zumeist "verletzende Erfahrungen". Eine von sechs jungen Personen hat außerdem bereits Gewalterfahrungen in Beziehungen gemacht. Unter den Industriestaaten weltweit hat das Land nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef zudem eine der höchsten Suizidraten bei Jugendlichen. Auch innerfamiliäre und sexuelle Gewalt sei in Neuseeland weit verbreitet.

Laut der für die Kampagne verantwortlichen Ministerin Priyanca Radhakrishnan will die Regierung in den kommenden drei Jahren umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro in das Projekt stecken: "Wir wissen, dass Trennungen weh tun. Wir wollen unsere Jugend unterstützen - und sie wissen lassen, dass es einen Ausweg gibt, ohne sich selbst und anderen zu schaden."

(APA/red)

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