Die seit Monaten inhaftierte Journalistin Niloofer Hamedi ist zur Symbolfigur des Widerstands geworden: Als Erste berichtete sie über Mahsa Amini.
Mit Niloofer Hamedi hatte das iranische Regime nicht gerechnet. Niemand achtete auf die Reporterin, als sie Mitte September ins Kasra-Krankenhaus in Teheran ging. Hamedi hatte vom Fall der 22-jährigen Mahsa Amini gehört. Die Religionspolizei hatte Amini wegen eines Verstoßes gegen die Kopftuchpflicht festgenommen und misshandelt. Kurz darauf starb die Frau im Kasra-Spital, Niloofer Hamedi fotografierte Aminis weinende Eltern im Flur des Krankenhauses. Seitdem ist Hamedi im Gefängnis – und im Iran nichts mehr, wie es war.
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Die 30-Jährige ist Journalistin bei „Shargh“ („Der Osten“), einer Zeitung der Reformbewegung. Hamedi habe viel über die Unterdrückung der Frauen im Iran berichtet, sagen Freunde der Journalistin. Kurz vor Aminis Tod berichtete die Reporterin über einen ähnlichen Fall, in dem eine Frau wegen eines angeblich nicht streng genug gebundenen Kopftuchs bestraft worden war.