Die Präsidentin des Kosovo,Vjosa Osmani-Sadriu, kritisiert Serbiens Außenminister Dačić, beschreibt Erfolge und rote Linien bei den Gesprächen mit Belgrad und warnt vor Moskaus Machtstreben.
Die Presse: Der Kosovo und Serbien haben sich prinzipiell auf den EU-Plan zu Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen geeinigt. Wird das beide Länder nun näher zueinanderbringen?
Vjosa Osmani-Sadriu: Nicht näher zueinander, aber näher an die EU. Der Erfolg in dem von der EU geleiteten Prozess wird mehr Stabilität in der Region bringen. Das Abkommen behandelt den Kosovo und Serbien zum ersten Mal als Vertragspartner. Es erkennt gemäß UN-Charta unsere territoriale Integrität an und sorgt für die wechselseitige Anerkennung nationaler Dokumente und Symbole. Was das Wichtigste ist: Das Abkommen besagt, dass sich Serbien nicht mehr gegen die Mitgliedschaft des Kosovo in internationalen Organisationen aussprechen wird.