Auto

Absatz runter, Gewinn rauf

Deutsche Autobauer erzielten im Vorjahr laut EY Rekordgewinne. Chipmangel verknappte Angebot.

Frankfurt. Die deutschen Autobauer haben nach einer Auswertung des Beratungsunternehmens EY trotz eines leichten Absatzrückgangs 2022 Rekorde bei Umsatz und Betriebsgewinn erzielt. Der Volkswagen-Konzern, Mercedes-Benz und BMW erwirtschafteten zusammen knapp 572 Mrd. Euro an Erlösen, das waren um rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Den Vorsteuergewinn steigerten die drei großen deutschen Hersteller um 16,2 Prozent auf 56,6 Mrd. Euro. Damit erreichten die Konzerne nicht nur neue Bestwerte, sondern stellten auch andere Weltregionen in den Schatten. Mit einer Umsatzrendite von 9,9 Prozent verdienten sie besser als die Konkurrenten aus Japan und den USA.

Nur Tesla vor Mercedes

Die japanischen Anbieter mit Toyota an der Spitze kamen zusammen auf 524 Mrd. Euro Umsatz bei einem leicht gesunkenen Betriebsgewinn von 32,6 Mrd. Euro. Die US-Hersteller wie General Motors lagen mit 31,7 Mrd. Euro Gewinn und bei 377 Mrd. Euro Umsatz auf Platz drei.

Die höchste Rendite verzeichnete mit 16,8 Prozent der US-Elektroautobauer Tesla, gefolgt von Mercedes-Benz mit 13,6 Prozent und dem französisch-italienisch-amerikanischen Konzern Stellantis mit 11,7 Prozent.

Im vergangenen Jahr war das Neuwagenangebot wegen des Halbleitermangels knapp. Die Nachfrage blieb gleichzeitig hoch, sodass die Autohersteller höhere Preise durchsetzen konnten. Im laufenden Jahr könnte sich der Trend dank besserer Versorgung mit Chips umkehren und die Produktion steigen. „Angesichts der schwachen Konjunktur wird sich die Nachfrage voraussichtlich abschwächen. Die Versuchung wird groß sein, darauf mit Preisnachlässen zu reagieren“, sagte Constantin Gall, Managing Partner von EY.

BMW auf Kurs

Bei BMW sieht man auch dem neuen Jahr optimistisch entgegen. Der Münchner Autobauer ist laut dem scheidenden Finanzchef Nicolas Peter gut in das laufende Jahr gestartet. BMW sei „sehr gut unterwegs“, was die Rendite angehe. Die Münchner streben im Autogeschäft eine Gewinnmarge von acht bis zehn Prozent an, nach 8,6 Prozent im Jahr 2022. Zugute komme BMW unter anderem die starke Nachfrage in Europa nach dem Einstiegs-SUV X1. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2023)

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