Die Zeit der Luxushotels scheint angebrochen zu sein: Mit Almanac und The Amauris hat Wien soeben zwei nagelneue Fünf-Sterne-Häuser bekommen, mehrere weitere sind in Planung. Ob es dafür gerade in Zeiten von Inflation und Krise einen Markt gibt – und was Luxushäuser der Stadt als Ganzes bringen.
Von außen macht es einen zurückhaltenden Eindruck: das neue Almanac Hotel, das unlängst in die Palais Henckel von Donnersmarck und Leitenberger eingezogen ist, in bester Lage an der Ringstraße, gegenüber dem Stadtpark.
Betritt man das Haus, ist freilich rasch klar, dass man im Luxussegment gelandet ist. Allerdings wirkt das nicht ganz so stromlinienförmig wie anderswo: Imposante Luster und Deckenstuck treffen hier auf großflächige moderne Malereien, im Restaurant steht man auf einem österreichischen Terrazzoboden, die komplette Wand dominiert ein abstrakt-buntes, vom Stadtpark inspiriertes Fresko, an dem zwei Künstler wochenlang gearbeitet haben.
Tatsächlich gehört das Haus nicht zu einer großen internationalen Kette: Betreiber sind der ehemalige österreichische Profi-Basketballer Herbert Haselbacher und seine Tochter Tina, die vor fünf Jahren das erste Almanac-Hotel in Barcelona eröffneten, kürzlich eines in Prag. „Wien ist für uns einfach auch eine Herzensangelegenheit“, sagt Tina Haselbacher. Ganz neu ist die Stadt für das Unternehmen nicht: Seit 20 Jahren pachten die Haselbachers ein Haus in der Herrengasse, das allerdings von Radisson Blu betrieben wird. „Wir haben immer zugeschaut – und da hat es uns schon gekitzelt“, sagt Haselbacher. „Insofern sind wir sehr glücklich, dass wir jetzt mit diesem tollen Haus starten.“