USA

Positives Quartal für Banken

Die US-Großbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup konnten ihre Ergebnisse steigern.

NewYork. Die US-Großbanken JPMorgan und Wells Fargo haben im ersten Quartal von der Zinswende der Notenbank Fed profitiert. Branchenprimus JPMorgan steigerte bei Rekorderträgen von 38,3 Milliarden Dollar den Gewinn um 52 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar. Die kräftigen Zinsanhebungen der Fed ließen den Zinsüberschuss um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar steigen. Ähnlich das Bild bei Wells Fargo: Bei der Bank aus San Francisco wuchs der Gewinn um 32 Prozent auf fünf Milliarden Dollar. Hier schnellte der Zinsüberschuss um 45 Prozent in die Höhe. Die Aktien von JPMorgan legten im vorbörslichen Handel um fünf Prozent zu, die Papiere von Wells Fargo gewannen zwei Prozent.

Mit ihren breit aufgestellten Geschäftsmodellen und einem vergleichsweise dicken Kapitalpolster haben die großen Geldhäuser die jüngsten Bankenturbulenzen besser überstanden als amerikanische Regionalbanken. In diesem Segment hat der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank viele Sparer verunsichert. Sie zogen daraufhin ihre Gelder von US-Regionalinstituten ab und trugen sie zu Großbanken wie JPMorgan. Auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing berichtete Mitte März von einem Zufluss an Einlagen, es gebe eine „Flucht in Qualität“. Dennoch sanken die Einlagen bei JPMorgan zum Jahresauftakt konzernweit um acht Prozent – auch weil die Kunden das Geld wegen der hohen Inflation für den Lebensunterhalt benötigten. Bei Wells Fargo schrumpften die Einlagen um sieben Prozent. Ebenfalls von den Zinserhöhungen profitierte die US-Großbank Citigroup, wie sie selbst bekannt gab. Der Konzerngewinn stieg im ersten Quartal um sieben Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Mit den Ergebnissen übertrafen alle drei Banken die Erwartungen der Analysten.

Weniger Notkredite

Die Entwicklung im Finanzsektor deutet grundsätzlich darauf hin, dass die Nervosität zumindest leicht nachlässt. Die Banken in den USA haben zuletzt nicht mehr so viele Notkredite in Anspruch genommen wie in der Woche davor. In absoluten Zahlen ist die Kreditsumme aber weiter sehr hoch. Den vorgelegten Zahlen der Notenbank zufolge beliefen sich die Kredite der Fed an die Banken über ihr Diskontfenster zur Wochenmitte auf 67,6 Mrd. Dollar. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.04.2023)

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