Tradition

Russland sagt Kriegsgedenkmarsch am "Tag des Sieges" ab

Archivbild vom "Tag des Sieges" 2016 in der von Russland seit 2014 okkupierten ostukrainischen Stadt Donezk.
Archivbild vom "Tag des Sieges" 2016 in der von Russland seit 2014 okkupierten ostukrainischen Stadt Donezk.APA/AFP/ALEKSEY FILIPPOV
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Das "Unsterbliche Regiment" findet heuer nicht statt. Grund dafür dürfen Sicherheitsbedenken sein. Die Bürger sollen die Fotos ihrer im Zweiten Weltkrieg verstorbener Angehörigen stattdessen ans Autofenster kleben.

In Russland soll es in diesem Jahr nicht den traditionellen Gedenkmarsch "Unsterbliches Regiment" am "Tag des Sieges" am 9. Mai zur Erinnerung an sowjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg geben. Anstelle des sonst in Moskau und vielen anderen Städten organisierten Umzugs mit Hunderttausenden Teilnehmern sollten sich die Menschen die Fotos ihrer toten Angehörigen in diesem Jahr lieber ans Autofenster kleben oder an die Kleidung heften.

Das meldete die russische Staatsagentur TASS am Dienstag unter Berufung auf die Veranstalter sowie Parlamentsabgeordnete. An dem Marsch hatte in der Vergangenheit auch Kremlchef Wladimir Putin teilgenommen. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, er könne noch nicht sagen, ob der Präsident unter Umständen an alternativen Formaten teilnehme.

Sorge um Sicherheit als Grund?

Offiziell lautete die Begründung für die Absage des Marsches, das Gedenken an die Veteranen, die zwischen 1941 und 1945 gegen Nazi-Diktator Adolf Hitler kämpften, solle "erweitert" werden. In der neuen Form dauere es den ganzen Tag und nicht mehr nur wenige Stunden, hieß es.

Beobachter vermuteten allerdings, dass Russlands Behörden mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in Wirklichkeit Sicherheitsbedenken hätten. In grenznahen Regionen sowie auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim waren die Feierlichkeiten zum 9. Mai bereits vor einiger Zeit weitgehend abgesagt worden.

(APA/dpa)

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