Terrorismus-Anklage

Anschlag auf russischen Militärblogger: Verdächtige bleibt in Haft

Darya Trepova vor Gericht in Moskau. Sie soll den tödlichen Sprengkörper an Militärblogger Wladlen Tatarsky überreicht haben.
Darya Trepova vor Gericht in Moskau. Sie soll den tödlichen Sprengkörper an Militärblogger Wladlen Tatarsky überreicht haben.APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV
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Das Gericht lehnt den Antrag auf Kaution ab. Darya Trepova wird vorgeworfen, den Sprengsatz an den Kriegsbefürworter und Militärblogger Wladlen Tatrsky überreicht zu haben. Ihr Mann vermutet, Trepova sei hereingelegt worden.

Ein russisches Gericht hat am Montag Darya Trepowa, die wegen eines Bombenanschlags, bei dem Anfang April ein russischer Militär-Blogger getötet wurde, eine Kaution verweigert.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die 26-Jährige, den Blogger Wladlen Tatarskij, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin heißt, getötet zu haben, indem sie ihm bei einem öffentlichen Vortrag in einem St. Petersburger Café am 2. April einen in einer Statuette versteckten Sprengsatz überreichte.

Die Ermittler behaupten, sie habe im Auftrag einer pro-ukrainischen Gruppe gearbeitet, die Verbindungen zum inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny habe. Behauptungen, die von Nawalnys Verbündeten und auch von der Ukraine zurückgewiesen werden.

Ein Gericht in Moskau lehnte am Montag Trepowas Einspruch gegen die Untersuchungshaft bis mindestens zum 2. Juni ab. Der Einspruch war weitgehend verfahrenstechnischer Natur und betraf nicht den Inhalt der gegen sie erhobenen Anklage.

Ehemann glaubt, Trepowa habe nichts von Sprengsatz gewusst

Trepowa sagte, sie bedauere, was geschehen sei, und wünschte den anderen Opfern baldige Genesung, berichtete die Nachrichtenagentur Tass aus dem Gericht. Mehr als 40 weitere Personen wurden bei der Explosion verletzt.

Trepowas Ehemann hatte zuvor gegenüber unabhängigen russischen Medien erklärt, er glaube, sie sei hereingelegt worden und habe nicht gewusst, dass die Statuette, die sie liefern sollte, Sprengstoff enthielt.

Einflussreicher Blogger

Tatarskij gehörte zu den bekanntesten einer einflussreichen Gruppe von Bloggern, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Sie üben häufig scharfe Kritik am russischen Verteidigungsapparat und seiner Kriegsführung und fordern einen aggressiveren Angriff auf die Ukraine.

Letztes Jahr sagte Tatarskij in einem Video, das bei einer Zeremonie im Kreml anlässlich der einseitigen Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland aufgenommen wurde, Russland solle in der Ukraine "jeden töten" und "jeden ausrauben".

(Reuters)

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