Vermögens- und Einreisesperren

Briten weiten Strafen für iranische Revolutionsgarden aus

Im Iran wird seit Monaten gegen die Führung in Teheran protestiert. Auslöser war der Tod der von Mahsa Amini im Polizeigewahrsam.
Im Iran wird seit Monaten gegen die Führung in Teheran protestiert. Auslöser war der Tod der von Mahsa Amini im Polizeigewahrsam.(c) Getty Images (Spencer Platt)
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Großbritannien hat das Vermögen von vier Befehlshabern sowie der Garden "als Ganzes" eingefroren. Zudem wurden Einreisesperren verhängt.

Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte im Iran gegen Demonstranten hat Großbritannien seine Sanktionen gegen die iranischen Revolutionsgarden verschärft. Das Vermögen von vier Befehlshabern sowie der Garden "als Ganzes" wurde eingefroren, außerdem wurden Einreisesperren verhängt, wie der britische Außenminister James Cleverly am Montag mitteilte.

Die Sanktionen erfolgten in Abstimmung mit der EU und den USA, sagte der Minister, allerdings ohne weitere Details zu nennen.

Nach Angaben seines Ministeriums war unter der Führung der vier Männer "das Feuer auf unbewaffnete Protestierende eröffnet" worden, was zum Tod zahlreicher Menschen, darunter auch Kinder, geführt hatte. Zudem hätten die Befehlshaber Demonstranten "willkürlich festgenommen".

Zuvor hatten zahlreiche britische Abgeordnete die Regierung dazu gedrängt, die Sanktionen gegen die Revolutionsgarden auszuweiten und diese als "Terrororganisation" zu verbieten. Seit Oktober stehen bereits 70 hohe iranische Beamte und iranische Organisationen auf der Sanktionsliste der britischen Regierung.

Seit Monaten wird gegen Unterdrückung protestiert

Die mit der Islamischen Revolution 1979 im Iran aufgestellten Revolutionsgarden gelten als Eliteeinheit innerhalb der iranischen Streitkräfte und zählen Schätzungen zufolge 120.000 Mitglieder.

Im Iran wird seit Monaten gegen die Führung in Teheran protestiert. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie war im September vergangenen Jahres von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Aktivisten erheben den Vorwurf, dass Amini von der Polizei misshandelt wurde.

(APA/AFP)

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