Deutschland

Julian Reichelt, der Youtube-Krawall und eine Seifenoper

Peinliche Chats des Vorstands, ein Fast-Enthüllungsroman und sogar Klagen: Die mächtige Verlagsgruppe Axel Springer kommt nicht zur Ruhe. Sie will mehr als eine Million Euro vom ehemaligen „Bild“-Chefredakteur. Das hat auch mit seinem schrillen YouTube-Kanal zu tun.

Was gerade aus den Hochhäusern an der Berliner Axel-Springer-Straße dringt, hat das Zeug zum Krimi. Oder vielleicht doch nur zur Seifenoper? Was bisher geschah, Woche eins: Axel-Springer-Verlagsvorstand Mathias Döpfner wird von einer Recherche der „Zeit“ bloßgestellt. Diese war an Nachrichten gelangt, in denen der 60-Jährige seinen Verlagsmitarbeitern nicht nur nahelegt, die FDP hochzuschreiben, sondern auch gleich patzig alle Ostdeutschen beleidigt, Donald Trump lobpreist und sich über den Klimawandel lustig macht. Woche zwei: Benjamin Stuckrad-Barre – Schriftsteller und einmal nahe an Döpfner – veröffentlicht einen Roman, der in die Welt der deutschen Medienelite blicken lässt. Was wahr ist und was nicht, bleibt dabei aber im Verborgenen.

Und nun, Woche drei, diese Woche: Der ehemalige Chefredakteur des Springer-Boulevardflaggschiffs „Bild“, Julian Reichelt, sieht sich einer Klage seines alten Arbeitgebers gegenüber. Der 42-Jährige soll nicht nur eine Millionensumme bezahlen, weil ihm Vertragsbruch vorgeworfen wird. Die Verlagsgruppe Springer behauptet, sie habe ihn auch wegen Betruges angezeigt. Und dann ist da noch dieses krawallige YouTube-Projekt, bei dem unter anderem ein ehemaliger Servus-TV-Mitarbeiter auftaucht.

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