USA

Der Sturz von Amerikas radikalem Quotenkönig

Tucker Carlson
Tucker CarlsonAP
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Moderator Tucker Carlson war der lauteste Trumpist der USA. Jetzt muss der Rechtsaußen gehen. Fast zeitgleich setzt Rivale CNN Don Lemon vor die Tür. Die US-Medienlandschaft bebt.

Washington.  Der Mann hat sich vor laufender Kamera radikalisiert. Über Jahre. Fünf Mal die Woche. Zur besten Sendezeit. Tucker Carlson servierte immer wildere Verschwörungstheorien. Vor einigen Wochen zum Beispiel verharmloste er ungeniert den Sturm auf das Kapitol. Den Angriff auf das Herz der Demokratie deutete der Demagoge im Moderatoren-Anzug zum friedlichen Protestmarsch um und reichte dazu eine irreführende Bildauswahl. Carlson war der radikale Quotenkönig des amerikanischen Kabelfernsehens. Er hetzte 2022 im Schnitt vor drei Millionen Zuseher. Er war damit im Vorjahr unerreicht im Abendprogramm.

Diese Zahlen werden Carlson immer schützen. Dachte man. Dann kam die neue Woche, und Fox News teilte in einer Aussendung mit, dass der Sender und Carlson getrennte Wege gehen. Die freitägige Ausgabe von „Tucker Carlson Tonight“ war die letzte. Eine Begründung reichte der konservative Sender nicht. Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Sie war aber nur Teil eins des politmedialen Dramas. Nur wenige Stunden später teilte nämlich der von Trump-Fans verhasste Sender CNN mit, sich von Don Lemon zu trennen. Lemon, zuletzt schon aus dem Abendprogramm ins Frühstücksfernsehen versetzt, war eines der bekanntesten Gesichter von CNN. Er war kein Verschwörungstheoretiker wie Tucker. Trotzdem sind auch bei Lemon die Grenzen zwischen Journalismus und Aktivismus zuweilen verschwommen.

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