Beschäftigung

Erstmals seit zwei Jahren wieder mehr Arbeitslose in Österreich

26.04.2023, Oberösterreich, AUT, Unterwegs in Oberösterreich, Themenbild, Verschiedene Themenbilder, Symbolbild, im Bild
26.04.2023, Oberösterreich, AUT, Unterwegs in Oberösterreich, Themenbild, Verschiedene Themenbilder, Symbolbild, im Bild(c) IMAGO/Daniel Scharinger
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Nachdem die Arbeitslosigkeit in Österreich 25 Monate in Folge gesunken ist, gab es im April wieder einen Anstieg. Die Arbeitslosenquote blieb bei 6,2 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im April im Jahresabstand
das erste Mal seit zwei Jahren gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen
und Schulungsteilnehmer lag Ende April im Vergleich zum
Vorjahresmonat um 1,2 Prozent höher. 331.156 Personen waren
arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 3.848 mehr als vor
einem Jahr. Der leichte Anstieg war von Experten erwartet worden.
Erstmals wurden auch Ukraine-Vertriebene in der
Arbeitslosenstatistik erfasst.

Die Arbeitslosigkeit sei "trotz vieler Krisen auf einem sehr
niedrigen Niveau", kommentierte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP)
am Dienstag in einer Aussendung die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Die
Konjunkturabschwächung sei schon im Bauwesen, im Tourismus und auch
bei den offenen Stellen sichtbar, sagte der Vorstand des
Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf.

Geflüchtete aus der Ukraine erstmals miterfasst

Ukraine-Vertriebene werden laut Kocher mit dem nun völlig freien
Arbeitsmarktzugang Schritt für Schritt in der regulären
Arbeitsmarktstatistik erfasst. Nach Angaben von AMS-Vorstand Kopf
sind etwa 2.900 aus der Ukraine vertriebene Personen seit nicht ganz
zwei Wochen auch als arbeitslos oder in Schulung beim AMS
registriert. Weitere rund 4.000 Ukrainer hätten in den nächsten
Wochen einen Termin beim AMS, bei dem sie auch als arbeitslos und
für eine Betreuung und Vermittlung vorgemerkt werden.

Die Arbeitslosenquote lag Ende April unverändert bei 6,2 Prozent.
Die Seitwärtsbewegung bei der Arbeitslosenrate sei "vor allem auf
den Beschäftigungsanstieg zurückzuführen", so Arbeitsminister
Kocher. Mit 3.928.000 Beschäftigten waren um 55.000 Personen mehr in
Beschäftigung als noch vor einem Jahr.

Die Konjunktureintrübung in Österreich macht sich auch am
Stellenmarkt sichtbar. Beim AMS waren Ende April über 115.000 offene
Stellen als sofort verfügbar gemeldet, ein Minus von rund 11 Prozent
gegenüber dem Vorjahresmonat.

Stärkster Anstieg in Salzburg

Nach Branchen betrachtet gab es mehr Arbeitslose und
Schulungsteilnehmer am Bau sowie in der Beherbergung und Gastronomie
(jeweils +4,6 Prozent), im Gesundheitswesen (+3 Prozent) und im
Bereich Verkehr und Lagerwesen (+ 2,1 Prozent). Rückläufig war die
Arbeitslosigkeit bei der Arbeitskräfteüberlassung (-8 Prozent), im
Handel (-2,8 Prozent) und in der Warenerzeugung (-1,1 Prozent).

Im Bundesländervergleich gab es Ende April den stärksten Anstieg
bei den Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern in Salzburg (+8
Prozent), gefolgt von Vorarlberg (+5,5 Prozent), Steiermark (+3
Prozent), Tirol (+1,8 Prozent), Oberösterreich (+1,3 Prozent) und
Wien (+0,8 Prozent). Unverändert waren die Zahlen in Kärnten. Einen
Rückgang gab es im Burgenland (-1,1 Prozent) und in Niederösterreich
(-1,7 Prozent).

Der stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit inklusive
Schulungsteilnehmer wurde bei Ausländern (+9 Prozent), Personen mit
akademischer Ausbildung (+6,9 Prozent) und Jugendlichen unter 25
Jahren (+5,2 Prozent) verzeichnet. Deutlich rückläufige Zahlen gab
es hingegen noch bei den über-50-Jährigen (-4,9 Prozent) und bei
Inländern (-3,7 Prozent).

(APA)

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