Kirche

Bischof Helmut Krätzl, Zeuge, Anwalt des Konzils und Kämpfer für Kirchen-Reformen, ist tot

Bischof Helmut Krätzl.
Bischof Helmut Krätzl.Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Helmut Krätzl war Konzils-Stenograf, streitbarer Theologe, exzellenter Prediger, Buch-Autor und galt als logischer Nachfolger Kardinal Franz Königs. Allein, Rom entschied anders.

Das Herz des früheren Wiener Weihbischofs Helmut Krätzl hat am Dienstag im 92. Lebensjahr zu schlagen aufgehört. Mit Helmut Krätzl verliert die katholische Kirche, verliert Wien, verliert Österreich einen der letzten Zeit-Zeugen des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Verliert einen der profundesten Kenner der Dokumente dieser größten Kirchenversammlung der Geschichte (1962 bis 1965) und einen leidenschaftlichen Befürworter von Reformen in der katholischen Kirche – auch in Zeiten, als dies noch gegenüber der Hierarchie im Vatikan als nicht ungefährlich galt.

Damit ist auch der Schlusspunkt des Epilogs der Ära des 2004 verstorbenen Kardinals Franz König gesetzt. Krätzl war für Jahrzehnte einer der engsten Mitarbeiter, zunächst als Zeremoniär, dann als Ordinariatskanzler, Generalvikar und ab 1977 als Weihbischof. Er galt als logischer Nachfolger Kardinal Franz Königs für den Wiener Bischofssitz. Allein, wie das oft so ist mit logischen Nachfolgern: Papst Johannes Paul II. entschied sich 1986 für jemanden anderen.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.