Klimawandel

Abnehmende Vielfalt bei Insekten bedroht Ökosysteme

APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Hauptgründe für das Insektensterben sind laut den gesammelten Studien der Klimawandel, die Ausbreitung gebietsfremder Arten, sowie die intensive Landnutzung.

Weltweit gibt es immer weniger Insekten. Eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift "Biology Letters" zeigt, dass sowohl die Anzahl an Individuen, als auch die Biomasse der Insekten und die Anzahl verschiedener Arten abnehmen. Zudem werden die Insektengemeinschaften immer einheitlicher.

"So wie sich Landschaften zum Beispiel im Landwirtschaftsland ähnlicher werden, gleichen sich auch die Insektengemeinschaften an", sagte Mitherausgeber der Sonderausgabe, Martin Gossner von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung der Forschungsanstalt vom Mittwoch.

Während "Allerweltsarten" wie gewisse Heuschrecken im Notfall auf andere Lebensräume ausweichen können, stehen die Überlebenschancen von stark spezialisierten Arten deutlich schlechter.

Artenschwund bei Hummeln

Hauptgründe für das Insektensterben sind laut den gesammelten Studien der Klimawandel, die Ausbreitung gebietsfremder Arten, sowie die intensive Landnutzung. Betroffen sind Insektenarten an Land, aber auch im Wasser. Die Folgen dieses Insektensterbens seien zahlreich und meistens negativ für die verbliebenen Ökosysteme. Zu den in der Sonderausgabe erwähnten Beispielen gehört eine Abnahme von gewissen Pflanzenarten wegen des Artenschwund bei Hummeln.

Die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten und verschiedenen Veränderungen sind dabei sehr komplex, teilweise nicht im Detail verstanden und lokal sehr unterschiedlich. Trotzdem stellt Gossner klar: "Wir wissen genug über die Situation der Insekten, um zu handeln."

Totholz und Hecken können Abhilfe leisten

Konkret empfehlen die Forschenden, mehr Vielfalt in die Lebensräume zu bringen. Zum Beispiel mit mehr Totholz im Wald und mehr Hecken in landwirtschaftlichen Gebieten.

Zudem müssen Lebensräume besser vernetzt werden, so die Autorinnen und Autoren, sodass Arten von einem Lebensraum in einen anderen wandern können. Zum Beispiel aus Gebieten, die durch die Klimaerwärmung unwirtlich geworden sind, in höhere oder nördlichere, kühlere Regionen. Auch die Ausbreitung invasiver Arten muss stärker beachtet werden.

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