Präsidenten- und Parlamentswahlen

Türkischer Oppositionsführer Kilicdaroglu schwört Anhänger auf Machtwechsel ein

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"Ihr werdet eine autoritäre Regierung mit demokratischen Mitteln auswechseln“, gab sich Kemal Kilicdaroglu eine Woche vor dem Wahlduell gegen Präsident Erdogan siegessicher.

Eine Woche vor der Präsidentenwahl in der Türkei hat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu für einen Machtwechsel geworben. Vor Zehntausenden Anhängern und Sympathisanten sagte Kilicdaroglu am Samstag in Istanbul: "Ihr werdet eine autoritäre Regierung mit demokratischen Mitteln auswechseln." Ein Wechsel sei ein Geschenk an die Weltpolitik. Er werde die Rechtsstaatlichkeit im Land wieder herstellen, versprach der 74-Jährige. Kiliçdaroglu tritt als gemeinsamer Kandidat für eine Allianz aus sechs Oppositionsparteien unterschiedlicher Lager an.

Am 14. Mai werden in der Türkei ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl bangen. Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und seinem Herausforderer Kilicdaroglu voraus. In Österreich können seit dem 27. April knapp 107.000 türkische Wahlberechtigte noch bis zum 9. Mai ihre Stimme abgeben.

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Kiliçdaroglu will Beziehungen zu Deutschland stärken

Im Fall eines Sieges will Kiliçdaroglu die Beziehungen zu Deutschland stärken. Die Türkei wolle zügig in Sachen Vollmitgliedschaft in der EU und Visafreiheit vorankommen, deshalb müssten auch die Beziehungen zu Deutschland sehr gut sein, sagte Kiliçdaroglu der Deutschen Presse-Agentur. Denn Deutschland sei das dominante Land in der EU.

Kiliçdaroglu kritisierte zudem Äußerungen von Regierungspolitikern, die einen Wahlsieg der Opposition mit einem Putsch gleichsetzten. "Das zeigt, dass sie nicht an Demokratie glauben", sagte er. "Was sie auch tun, die Stimmen des Volkes sind wertvoll und das müssen sie akzeptieren."

(APA/dpa)

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