Bürgerkrieg

Konfliktparteien vereinbaren Abkommen für humanitäre Hilfe im Sudan

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Das Abkommen soll den Transport humanitärer Hilfen verbessern und ermöglichen, dass die Wasser- und Stromversorgung wieder hergestellt werden kann. Die RSF Miliz und Sudans Armee seien aber weit von einem Waffenstillstand entfernt.

Die sudanesische Armee und die rivalisierende paramilitärische Miliz RSF haben in der saudischen Hafenstadt Jeddah eine Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung und dem Transport humanitärer Hilfen unterzeichnet. Dies bestätigten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen aus Kreisen des US-Außenministeriums am Freitag im Gespräch mit Reportern.

Den Insidern zufolge soll das Abkommen den Transport von humanitären Hilfen verbessern und ermöglichen, dass die Wasser- und Stromversorgung wieder hergestellt werden kann. Die Vermittler hoffen, dass es so möglich sein wird, den Abzug der Sicherheitskräfte aus den Krankenhäusern und Kliniken zu arrangieren und die Toten respektvoll zu bestatten.

Die beiden Konfliktparteien hätten sich aber noch nicht auf einen Waffenstillstand geeinigt, davon seien sie weit entfernt, erklärte ein Insider. Die Unterhändler, die mit saudischen und US-amerikanischen Vermittlern zusammenarbeiteten, hätten sich jedoch zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten zehn Tage eine Waffenruhe zu erreichen. Frühere Waffenstillstandsvereinbarungen waren seit beginn des Konflikts vor vier Wochen wiederholt gebrochen worden.

Kämpfe haben humanitäre Krise ausgelöst

Die Kämpfe im Sudan haben mittlerweile eine humanitäre Krise ausgelöst. Die Zivilbevölkerung leidet weiterhin unter dem Ausfall der Strom- und Wasserversorgung, außerdem werden die Nahrungsmittel knapp. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden bei den Kämpfen bereits mehr als 600 Menschen getötet und über 5000 verletzt. In der westlichen Region Darfur sollen dem Gesundheitsministerium zufolge mindestens 450 Menschen getötet worden sein. Viele Sudanesen sind aus Khartum und Darfur geflohen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 700.000 Menschen innerhalb des Landes wegen des Konflikts heimatlos, 150.000 Menschen haben bereits Zuflucht in Nachbarstaaten gefunden.

vos

(APA/Reuters)

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