Landwirtschaft

Hungerkrise als Vorwand für Verwässerung von EU-Umweltzielen

(c) Clemens Fabry
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Die EU hat vor einem guten Jahr den Schutz von landwirtschaftlich ungenutzten Flächen gelockert – um der Welternährung willen, wie es heißt. Im Jahr seither wurden allerdings kaum Lebensmittel angebaut.

Für die Bäuerin Simone Schmiedtbauer, eine österreichische VP-Abgeordnete im europäischen Parlament, war die Sache schnell klar: Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei mit dem Ausfall von Getreide-Lieferungen zu rechnen. Dieses Defizit müsse kompensiert werden – indem die Entscheidung der EU, im Zuge des „green deals“ landwirtschaftliche Flächen außer Nutzung zu stellen, widerrufen werden müsse, ansonste riskiere man Hungersnöte.

„45 Millionen Laib Brot"

Ursprünglich außer Nutzung gestellt wurde diese Flächen, weil sie für den Erhalt und die Regeneration der Artenvielfalt zentrale Bedeutung haben – und außerdem ohnehin weniger ertragreiche Flächen sind. In Österreich sind dafür insgesamt etwa 18.500 Hektar in Frage gekommen, in allen EU-Staaten fast zwei Millionen ha. Den Bauern wird fürs Nicht-Anbauen der Überlassung der Flächen an die natürlichen Abläufe eine Prämie aus EU-Töpfen ausbezahlt, in Österreich auch aus dem ÖPUL-Programm.

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