Tennis

Djoković-Botschaft: "Kosovo, das Herz Serbiens"

TOPSHOT-TENNIS-FRA-OPEN-2023
TOPSHOT-TENNIS-FRA-OPEN-2023APA/AFP/EMMANUEL DUNAND
  • Drucken

Der Serbe Novak Djoković äußerte sich zu den Unruhen im Kosovo, laut dem Veranstalter der French Open dürfen Spieler sagen, was sie wollen. Der Tennisstar rief: „Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!"

Der serbische Tennisstar Novak Djoković hat seinen Auftaktsieg bei den French Open für eine politische Botschaft genutzt. Nach dem klaren Drei-Satz-Erfolg gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic schrieb der 22-fache Grand-Slam-Turniersieger "Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!" auf die Linse einer TV-Kamera. Meist unterschreiben die Spieler auf den großen Plätzen nach Siegen mit ihrer Signatur, nutzen dies aber auch für Botschaften.

Der französische Tennisverband (FFT), der das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres organisiert, hat gegenüber Reuters klargestellt, dass "es keine offiziellen Grand-Slam-Regeln gibt, was Spieler sagen oder nicht sagen dürfen". Die FFT werde keinerlei Statement dazu abgeben und auch keine Maßnahmen einleiten.

KFOR-Soldaten bei Protesten verletzt

Hintergrund der Aktion von Djoković sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in Zvečan und weiteren Gemeinden protestiert. Dabei wurden 30 Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Außerdem wurden laut einem Krankenhaus in Mitrovica 53 Serben verletzt. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an und verlangt die Rückgabe.

"Als Serbe tut es mir weh, was im Kosovo passiert, unsere Leute wurden aus dem Gemeindeamt vertrieben", sagte Djoković am Montag serbischen Medien zufolge im serbischen Teil seiner Pressekonferenz zu der Botschaft. "Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens" fühle er sich "verpflichtet, Unterstützung für unser Volk und ganz Serbien zu zeigen".

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ein Bild aus Zvečan, Kosovo, wo die Situation eskalierte.
KFOR

KFOR-Soldaten verletzt: Österreich erhöht Truppenschutz im Nordkosovo

Die Situation war am Montag eskaliert, als serbische Demonstranten versuchten, neu gewählte ethnisch-albanische Bürgermeister am Zugang zu ihren Büros zu hindern. Mehr als 30 internationale KFOR-Soldaten wurden verletzt.
Kosovo

Vučić versetzt Serbiens Militär in „höchste Kampfbereitschaft“

Serbiens Präsident lässt die Armee näher an den Kosovo heranrücken. Zuvor war es zu Unruhen zwischen Kosovo-Serben und der Kosovo-Polizei gekommen.
Protest 'Serbia against violence' in Belgrade
Interview

Serbien: „Der Westen kuschelt zu sehr mit Vučić“

Ist das der Anfang vom Ende der starken Männer auf dem Balkan? Politikwissenschaftler Vedran Džihić warnt, dass Serbiens Präsident trotz Massenprotesten nicht so leicht das Feld räumen wird. Und er befürchtet, dass Vučić die Spannungen mit Kosovo verschärft.
Die Wunden sind noch nicht verheilt: Gedenken an 400 zivile Opfer serbischer Militärgewalt auf dem Friedhof der kosovarischen Ortschaft Meje.
Balkankonflikt

Serbien und Kosovo im Clinch

Schlechte Aussichten für das heutige Gipfeltreffen in Brüssel: Anstatt ihre Beziehungen zu normalisieren, teilen Belgrad und Prishtina verbal aus.
Ein Bild aus Zvečan, Kosovo, wo die Situation eskalierte.
KFOR

KFOR-Soldaten verletzt: Österreich erhöht Truppenschutz im Nordkosovo

Die Situation war am Montag eskaliert, als serbische Demonstranten versuchten, neu gewählte ethnisch-albanische Bürgermeister am Zugang zu ihren Büros zu hindern. Mehr als 30 internationale KFOR-Soldaten wurden verletzt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.