Am Himmel über Moskau tauchen Kampfdrohnen auf, Kiew gerät neuerlich unter Beschuss: Was beide Seiten damit bezwecken könnten.
Der Drohnenkrieg ist in eine neue Phase getreten. Er hat Moskau erreicht. Mehrere unbemannte Flugobjekte tauchten am Dienstag am Himmel über der russischen Hauptstadt auf. Der Kreml sprach von einem „Terrorangriff“, meldete aber keine großen Schäden. Rund 750 Kilometer weiter südlich, in Kiew, ist der Drohnenkrieg schon länger traurige Realität. Zuletzt hat Russland die Attacken mit „Kamikaze-Drohnen“, die sich in ihre Ziele stürzen, weiter intensiviert. Am Dienstag gab es ein Todesopfer in Kiew. Wieso eskaliert der Krieg am Himmel über den Hauptstädten? Und was wird damit bezweckt?
Moskau im Visier
Vieles war unklar nach den Drohnenangriffen auf Moskau: auf welcher Seite der Grenze die Flugobjekte abgehoben sind zum Beispiel und wer die Fernbedienung in der Hand hatte. Offiziell beschuldigt Moskau das „Regime in Kiew“. Aber Brigadier Philipp Eder, Leiter der Strategieabteilung im Verteidigungsministerium, sieht Indizien, dass die Russen zurzeit selbst noch nicht so genau wissen, wer die Drohnen startet und wo.