abroadband: Weltweites Roaming zum Einheitspreis

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abroadband Weltweites Roaming Einheitspreis(c) Presse Digital (Daniel Breuss)
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Das Projekt der A1 Telekom ist in 53 Ländern verfügbar. Ein Megabyte kostet 59 Cent, egal ob in Ägypten oder Neuseeland. Firmenchef Hannes Ametsreiter nutzte die Gelegenheiten, um gegen EU-Regulatoren zu wettern.

Spätestens seit dem Auftritt der Deutschen Telekom ist das Thema Daten-Roaming auf dem Mobile World Congress in Barcelona heißt diskutiert. Die heimische A1 Telekom hat jetzt ebenfalls ein Roaming-Produkt vorgestellt. Allerdings handelt es sich dabei um einen anderen Ansatz als den von T-Mobile. Mit abroadband wurde ein Produkt geschaffen, das nicht nur auf Bestandskunden ausgerichtet ist, sondern für jeden weltweit nutzbar ist. "Wir haben damit 400 Millionen potenzielle Kunden allein innerhalb der EU", sagte A1-CCO Alexander Sperl im Rahmen der Vorstellung. Gezahlt wird nach Verbrauch. Nutzt man die Verbindung nicht fallen keine kosten an. Ein Megabyte kostet bei abroadband 59 Cent. Das ist in etwa die Hälfte der von der EU maximal festgesetzten Daten-Roaminggebühren.

"Wir sind überreguliert"

Auf die EU dürfte A1-Chef Hannes Ametsreiter aber nicht gut zu sprechen sein. Im Rahmen der Produktvorstellung erklärte er, die Kommission mische sich zu intensiv in die Mobilfunkbranche ein. "Andere Länder sind uns bei der Innovation voraus", kritisiert er die seiner Meinung nach blockierende Kommission. "Wir sind bereits überreguliert", konstatiert Ametsreiter. Das Roaming-Angebot von T-Mobile sieht er weniger als Dienst am Kunden. Vielmehr hätte der Konkurrent ein "politisches Statement" gesetzt, das dem Kunden kaum Mehrwert bringe.

Abrechnung in Echtzeit

Wer abroadband nutzen möchte, kann es bereits online bestellen. Die SIM-Karte (wahlweise Micro-SIM) kostet 19,90 Euro, für 49,90 Euro erhält man ein USB-Modem. Die Abrechnung erfolgt in Echtzeit in Schritten zu 125 Kilobyte. Überschreitet man einen Betrag von 60 Euro, fragt der Betreiber nach, ob man weitersurfen möchte oder es lieber bleiben lassen will. Der Betrag wäre nach etwas weniger als 100 Megabyte genutztem Datenvolumen erreicht. Bezahlt wird per Kreditkarte oder PayPal. Ein Maximal-Limit kann man aber nicht setzen.

T-Mobile oder abroadband: Was ist günstiger?

Im Rahmen der Vorstellung gab es einige Diskussionen, welches Angebot jetzt günstiger sei: Travel&Surf von T-Mobile oder abroadband. Innerhalb der EU mag der Vergleich gültig sein. Insbesondere wenn man berechnet, dass das 10-MB-Paket der T-Mobile nur 1,95 Euro kostet und abraodband für dieselbe Menge 5,90 Euro verrechnet. Allerdings ist das T-Mobile-Produkt nur auf die eigenen Kunden beschränkt. Und wer öfter in die USA oder etwa Australien fliegt, würde mit dem A1-Produkt deutlich günstiger davon kommen. Der Betreiber spricht von bis zu 80 Prozent Ersparnis. Auch für einen Urlaub in Ägypten, wo abroadband bereits funktionieren soll, könnte sich die Roaming-SIM anbieten. Allerdings muss man beachten, welche Länder welche Transferraten unterstützen. Während in Ägypten etwa schon HDSPA möglich ist, kann man in der Dominikanischen Republik nur mit EDGE surfen.

Reisende wollen online sein

Dass der Bedarf nach günstigerem Roaming da ist, will A1 mit einer Studie belegen. Drei Viertel aller Reisenden nimmt einen Laptop mit. Viele wollen auch im Ausland online sein können, ohne sich vor der Rechnung fürchten zu müssen. Allerdings ist es schon bemerkenswert, dass die Betreiber, trotz aller negativer Kommentare, die sie für die EU übrig haben, erst jetzt draufkommen, dass es die Kunden stört, wenn sie nach dem Urlaub eine horrende Roaming-Rechnung erhalten. Eventuell hat sich der Leidensdruck der Betreiber durch die so schlecht geredete Regulierung vielleicht doch erhöht.

(db)

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