Jobangebot: Geht Guttenberg in die USA?

Jobangebot: Geht Guttenberg in die USA?
Jobangebot: Geht Guttenberg in die USA?(c) AP (Michael Sohn)
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Der zurückgetretene deutsche Verteidigungsminister hat angeblich ein Angebot einer amerikanischen Consultingfirma. Kanzlerin Merkel hält ihm aber auch die Tür für ein politisches Comeback offen.

Was macht Karl-Theodor zu Guttenberg nach seinem Rücktritt als deutscher Verteidigungsminister? Eine Möglichkeit ist einem Medienbericht zufolge ein Umzug in die USA. Guttenberg liege ein Jobangebot einer amerikanischen Consultingfirma vor, berichtete der "Focus" am Freitag. Bevor er sich entscheide, wolle Guttenberg aber auf jeden Fall zunächst die Plagiats-Vorwürfe um seine Doktorarbeit klären.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält Guttenberg jedenfalls auch die Tür für ein politisches Comeback offen. Merkel sagte in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten": "Die Türen zur Politik sind ihm aus meiner Sicht nicht verschlossen". Sie bleibe dabei, dass er weiter ein guter Minister hätte sein können.

Dem Ex-Minister solle aber zunächst die Möglichkeit gegeben werden, "Abstand zu finden von den Geschehnissen". "Danach wird man sehen, ob Karl-Theodor zu Guttenberg eines Tages wieder Lust und Elan zur politischen Arbeit hat", sagte Merkel. Zunächst müssten auch die "Klärungen und Prüfungen" um Guttenbergs Doktorarbeit abgewartet werden.

Guttenberg-Fans demonstrieren

Anhänger Guttenbergs wollen am Samstag in Berlin demonstrieren. Die Fans erwarten zu der Kundgebung am Brandenburger Tor nach Angaben der Behörden rund 1000 Teilnehmer. Eine zweite geplante Demo von Unterstützern sowie eine Anti-Guttenberg-Kundgebung wurden hingegen abgesagt. Die Gegner des ehemaligen Verteidigungsministers hatten geplant, am Samstag mit alten Schuhen als Zeichen ihres Protests auf die Straße zu gehen.

Guttenberg war wegen der Übernahme zahlreicher Texte ohne Kennzeichnung in seiner Dissertation der Doktortitel entzogen worden. Am Dienstag trat er nach Kritik auch aus der Wissenschaft von allen politischen Ämtern zurück. Er steht nun vor einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hof.

(Ag./Red.)

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