Neuer MAK-Chef: Zustimmung von Politik und Kollegen

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MAKReaktionen Zustimmung allen politischen(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Die Wahl, Christoph Thun-Hohenstein zum neuen MAK-Direktor zu machen, stößt auf einhellige Zustimmung.

Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit dem designierten Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK), Christoph Thun-Hohenstein, herrscht im Kreis seiner künftigen Direktorenkollegen der Kunst-Bundesmuseen. Zustimmung zur Entscheidung für Christoph Thun-Hohenstein als neuer Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK) kommt aus allen politischen Richtungen: Die Stadt Wien, aber auch ÖVP, FPÖ und Grüne freuten sich geeint über die Wahl von SPÖ-Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ).

Thun-Hohenstein sei ein "äußerst qualifizierter, kultivierter, kunstsinniger Kulturmann mit ausgezeichneter internationaler Reputation", so die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM), Sabine Haag. Ganz sicher sei der 51-Jährige "hervorragend geeignet, das Profil des MAK auf die Sammlung bezogen zu schärfen". Für Haag selbst war er "immer ein angenehmer und konstruktiver Gesprächspartner und hat überall wo er gewirkt hat, eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen". Auch innerhalb der Runde der Bundesmuseen-Direktoren werde er sicher "eine ganz spezifische, wichtige Stimme" sein.

"Seit vielen, vielen Jahren" kennt Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder den neuen Kollegen im MAK. "Ich habe ihn oft in New York besucht, wo er zweifelsohne sehr große Erfahrungen gesammelt hat", so Schröder. Auch die Kreativagentur "departure" sei unter seiner Führung "in eine wirkliche Sichtbarkeit" gekommen. Nicht zuletzt mit seinen juristischen Vorkenntnissen werde er "ein Museum, das im Augenblick zu Unrecht in die Diskussion geraten ist, schnell stabilisieren", betonte der Albertina-Chef. "Er findet dort hervorragendes Personal, sehr gute Infrastruktur und eine zurecht weltberühmte Sammlung vor."

Nach so vielen Jahren sei eine Neupositionierung des Hauses dennoch zu erwarten. "Das Kulturforum New York hat sich unter Thun-Hohenstein verändert, 'departure' hat sich unter ihm verändert - ich wäre überrascht, wenn das MAK es nicht täte." Innerhalb der Direktorenkonferenz sei Thun-Hohenstein mit den meisten Kollegen schon gut bekannt und werde gut zu dem momentan "sehr partnerschaftlichen Umgang" passen, so Schröder.

Erst in der nächsten Woche trifft der künftige MAK-Chef mit der ebenfalls noch nicht lange in Wien tätigen Mumok-Direktorin zusammen. Karola Kraus wünsche ihrem neuen Kollegen "alles erdenklich Gute" und freue sich darauf, ihn persönlich kennenzulernen.

Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco wollte sich zu der Bestellung nicht äußern.

Von der Stadt Wien, für die Thun-Hohenstein zuletzt als "departure"-Leiter tätig war, kommen Gratulationen für den "kunstsinnigen Diplomaten". "Christoph Thun-Hohenstein ist in jeder Hinsicht der richtige Mann für das MAK", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). "Als langjähriger Direktor des Österreichischen Kulturforums in New York hat Thun-Hohenstein eindrücklich seine Fähigkeiten als Leiter einer bedeutenden Kunsteinrichtung unter Beweis gestellt. Als Chef der Kreativagentur 'departure' zeigte er ein untrügliches Gespür für neue Trends und innovative Entwicklungen." Seine hervorragenden Kontakte seien "das beste Kapital für einen Neustart im MAK". Die Stadt Wien freue sich auf gute Zusammenarbeit.

Thun-Hohenstein eile "der Ruf einer seriösen und überparteilichen Arbeitsweise voraus", unterstrich ÖVP-Kultursprecherin Silvia Fuhrmann. Mit dem designierten Direktor übernehme "ein profunder Kenner der heimischen Kunst- und Kulturszene" das MAK.

FPÖ-Kultursprecherin Heidemarie Unterreicher gratulierte ebenfalls und ist sicher, "dass auch die Zeit der privaten Geburtstagsfeste im MAK nun vorbei seien und Seriosität Einzug halte". Von Thun-Hohenstein sei "ein völlig neuer Stil zu erwarten, der weltoffen und nicht links-ideologisch dominiert" sei. Neben finanziellen Erfolgen wünschte sie "dem Herrn Direktor viel Kraft und Gelassenheit um sich gegen die linken Kultur-Strizzis durchzusetzen".

Auch der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinngl gibt sich optimistisch: "Christoph Thun-Hohenstein scheint eine gute Wahl als MAK-Direktor zu sein. Er hat seine Qualitäten als Kulturmanager sowohl in New York als auch bei 'departure' unter Beweis gestellt und pflegt, soweit sich das aus der Ferne sagen lässt, einen eher uneitlen, von wenig Personenkult begleiteten Führungsstil." Zu hoffen bleibe nun, "dass im MAK das Wörtchen 'angewandte' wieder großgeschrieben wird".

(APA)

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