Zwei Kräne sollen die gesunkene "Bulgaria" an die Oberfläche heben. Am Samstag ist bei einem ähnlichen Versuch ein Stahlseil gerissen. Bisher wurden 114 Leichen geborgen.
Zwei Kräne sollen noch am Montag das Wrack der vor mehr als einer Woche gesunkenen "Bulgaria" vom Grund der Wolga bergen. "Wenn alles nach Plan verläuft, sollten wir es noch heute heben können", sagte eine Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums in der Teilrepublik Tatarstan. Demnach sollte die 78 Meter lange "Bulgaria" mit zwei riesigen Schwimmkränen an die Oberfläche gehoben werden, wo sie leer gepumpt werden sollte. Es sei aber noch nicht gelungen, das Wrack ganz aufzurichten.
Die Bergungsarbeiten hatten am Samstag einen Rückschlag erlitten, als eines der Stahlkabel, mit dem die "Bulgaria" vom Grund der Wolga in 20 Meter Tiefe gehoben werden sollte, gerissen war. Zudem sinke das Schiff immer weiter in den Schlick ein. Außerdem behinderte die schlechte Sicht unter Wasser die Arbeit der knapp 50 eingesetzten Taucher. Bei der schwersten Schiffskatastrophe in Russland seit der Sowjetzeit waren am 10. Juli bis zu 128 Menschen ums Leben gekommen. Bisher wurden 114 Leichen geborgen, 15 Passagiere wurden weiterhin vermisst. 79 Passagiere konnten gerettet worden, nachdem die "Bulgaria" in einem schweren Unwetter gekentert war.
Die Bergung des Schiffs soll Aufschluss über die Ursache des Unglücks geben. Bisher gehen die Behörden davon aus, dass das 1955 in der Tschechoslowakei gebaute Ausflugsschiff überfüllt und in schlechtem Zustand war. Schiffe vom selben Typ wie die "Bulgaria" dürfen künftig nicht mehr betrieben werden, verfügte die Regierung.
(Ag.)