liveticker Nachlese: Das Sommergespräch des "ORF" mit BZÖ-Chef Josef Bucher im Liveticker.
BZÖ-Chef Josef Bucher stellte sich im ersten heurigen Sommergespräch des "ORF" den Fragen von Ingrid Thurnher. DiePresse.com kommentierte live. Die Nachlese:
21:58: Fazit
Eine allzu brave Vorstellung Buchers ohne Glanzlichter - weder inhaltlich noch rhetorisch. Dafür auch keine Ausrutscher. Konkrete Forderungen konnte der BZÖ-Chef kaum anbringen. Neues war schon gar nicht dabei. Auch die Gestaltung des Gesprächs war schuld daran - zu viele Themenbereiche für die kurze Zeit. Für kritisches Nachfragen und In-die-Tiefe-gehen blieb Thurnher zwischen den zahllosen Zuschauerkommentaren und der Kästchen-Gameshow kein Raum.
Kurz gesagt: Die Glocken hätten diesmal auch nicht wirklich geschadet (siehe erster Eintrag).
21:55: Das Ansehen der EU
Ein junger Zuschauer wünscht sich, dass die Politik für ein besseres Image der EU sorgt. Bucher "steht zur EU" - um im nächsten Atemzug über sie zu schimpfen: Brüssel soll sich nicht ständig in die nationalen Angelegenheiten einmischen.
21:51: Sind Sie ein eitler Mensch?
Bucher: "Das habe ich noch nie gehört". Natürlich, diese Eigenschaft ist dem Wesen des Politikers generell völlig fremd.
21:49: "Regierung egal"
"Es ist mir völlig egal, wer in einer möglichen Regierung vertreten ist", sagt Bucher auf die Frage, ob er mit der FPÖ koalieren würde. Interessant - das ist neu, dass einem Politiker der mögliche Regierungspartner "völlig egal" ist. Auch Thurnher ist erstaunt. Bucher versucht zu erkären - wichtig seien nur die Inhalte, die Parteien seien schließlich alle demokratisch leigitimiert.
21:48: Bucher mit rosaroter Brille
"Es steht fest, dass das BZÖ wieder in den Nationalrat kommt."
21:47: "Wer Zukunft will, muss BZÖ wählen"
Jetzt kommen die Wahlkampf-Slogans. "Wir haben ja jetzt gar keinen Wahlkampf", merkt Thurnher an. "Wir beginnen jetzt schon damit, weil wir ja im ORF nicht so viel Gelegenheit haben", kontert Bucher.
21:46: Unterschied zum FPÖ?
Bucher ist von dem Thema genervt - "das fragen Sie mich auch jedes Jahr". Er ist jedenfalls nicht für einen absoluten Zuwanderungs-Stopp.
21:45: Lottogewinn
Was würden Sie mit einem Lottogewinn von 20.000 Euro machen, fragt Thurnher. "Ich bin kein Finanzberater", betont Bucher. Er würde es aber in Immobilien anlegen. Damit hätten wir das Thema "orange Anlegertipps" hoffentlich abgehakt.
21:40: Pensionistin am Wort
Eine Pensionistin beschwert sich, dass die Gelder in den Pensionskassen schrumpfen. Frage hat sie eigentlich gar keine. Bucher lässt sich davon nicht beirren und präsentiert das orange Pensionssystem - ein System für alle mit Pensionskonto. Bei der freiwilligen Pensionsvorsorge hat Bucher "auch große Sorge".
21:32: Thema Pflege
Ein Zuschauer schlägt Zivildienst für Frauen vor, das Geld soll in die Pflege fließen. Bucher will ein bezahltes soziales Jahr.
21:32: Was wollen Sie eigentlich mit dem BZÖ?
.. fragt Thurnher. Bucher hat jetzt Gelegenheit, sich als Ritter für die "Leistungswilligen" zu präsentieren, die viel zuviel zahlen würden. Auf dieser Schiene fährt freilich auch die ÖVP. "Leistung" ist schließlich Michael Spindeleggers Lieblingswort.
21:30: Bucher kündigt Personal-Rochaden an
Mehr lässt er sich nicht entlocken. Ob er noch auf der Suche nach Überraschungs-Kandidaten ist?
21:28: Jetzt kommt wieder das Kästchen-Spiel
Bucher wählt "1" (denn er "will irgendwann die Nummer eins werden") und soll sich jetzt für das Personal in seiner Partei rechtfertigen - sprich Stadler, Westenthaler, Grosz. Bucher sieht da kein Problem.
21:24: Bucher muss Lehrer spielen
"Bei wem haben wir die Schulden?", fragt eine Dame von der Straße. Die Fragen-Auswahl des ORF ist schon etwas seltsam. Fragen zu Buchers politischen Vorstellungen wären spannender als ein Basis-Wirtschafts-Grundkurs. Dafür gibts außerdem auch kompetentere Lehrer.
21:18 Wieder ein Zuschauer
"Wann wird die Regierung endlich eine Verwaltungsreform starten?" Ein "Aufgelegter" für Bucher. "Das ist die Meinung des Volkes", freut er sich. Er will Landesregierungen verkleinern, Bezirkshauptmannschaften einsparen. Den Bundesrat will er auch abschaffen.
21:16: Zuschauerfrage zu den Schulden
Herr Krisch will wissen, wie das BZÖ den Schuldenberg senken würde. Darauf dürfte Bucher nur gewartet haben, endlich kann er seine Wahlkampfbotschaften anbringen: "Schuldenabbau geht nicht mit Rot und Schwarz". Er fordert eine Verwaltungsreform.
21: 15: Und gleich nochmal
- diesmal wählt Bucher Nummer 4. Das Thema Eurozone verbirgt sich dahinter. Bucher will ja eine Spaltung in Norden und Süden. Damit sind wir jetzt wenigstens bei "dem" Thema der letzten Woche, der Schuldenkrise. Bucher empört sich darüber, dass die "Rechtschaffenen" für Griechenland zahlen müssen.
21:14: Gameshow geht weiter - Bucher wählt "6"
- dahinter verbirgt sich "Basel II". "Spannender" hätte das Spielchen nicht ausgehen können. Bucher ist anscheinend nicht gerade ein Glückskind, von Gameshows sollte er sich lieber fernhalten. Sonst wird's das Tor mit der Niete statt mit dem Hauptpreis.
21:14 Jetzt wird's kindisch
Bucher muss ein Kästchen mit einer Ziffer auswählen - dahinter verbirgt sich dann das nächste Gesprächsthema. Auch ein Weg, ein Interview zu gestalten - macht weniger Mühe, als die Fragen selbst auszuwählen.
21.13: Erster kleiner Streit
Bucher beschuldigt die Medien, nur über Rot und Schwarz zu bereiten. Thurnher gibt sich empört.
21.12: BZÖ im Aufwind?
Bucher verspürt "deutlich einen Aufwind". Die Umfragen zeigen freilich in die andere Richtung. Thurnher geht aber nicht näher darauf ein.
21.10: "Sind Sie Freunde?"
"Wir waren nie Freunde", sagt Bucher über Scheuch. Wer würde das heute außerhalb der FPK/FPÖ auch noch zugeben?
21.07: Erstes Thema - Scheuch
Bucher findet, dass man "in einer solchen Situation zurücktreten muss". Strache und Dörfler seien am Zug, für Klarheit zu sorgen.
21.05: Erster Eindruck - die Optik
Bucher heute ausnahmsweise ohne oranges Kleidungsstück. Dafür mit "Genug gezahlt"-Button.
21 Uhr: Gleich geht's los - diesmal ohne Glocken oder Semmeln
Letztes Jahr platzierte der ORF Bucher in einer Bäckerei umgeben von Semmeln und Kipferl, im Jahr davor saß er auf dem Salzburger Domplatz und musste sich von Glockengeläut das Wort abschneiden lassen. Diesmal gibt es keine solchen Zerstreuungen. Ob man sich als Zuschauer die Glocken zurückwünschen wird? Wir werden sehen.
Die Sommergespräche mit Ingrid Thurnher finden heuer im Dachfoyer der Hofburg statt und werden live ausgestrahlt. Co-Interviewer aus Wirtschaft oder Kultur wie in den Vorjahren gibt es diesmal nicht. Der "ORF" will heuer auch die Zuschauer miteinbeziehen und hat dafür im Vorfeld Bürgern die Gelegenheit gegeben, Fragen an die Politiker zu richten. Die Wortspenden werden dann zur jeweiligen Thematik passend eingespielt.