Das Verhältnis zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten verschlechtert sich zusehends. In Jordanien fordern Demonstranten den Abbruch der diplomatischen Beziehungen.
Israel empört mit seinem Versuch, die Palästinenser durch massiven Druck von ihrem Antrag auf UNO-Vollmitgliedschaft abzubringen, die arabische Welt. Der Premierminister der ägyptischen Übergangsregierung, Essam Sharaf, hat erstmals den 1979 mit Israel geschlossenen Friedensvertrag in Frage gestellt. "Das Camp-David-Abkommen ist nicht sakrosankt", sagte er am Donnerstagabend in einem vom türkischen Staatsfernsehen übertragenen Interview.
In der jordanischen Hauptstadt Amman verbrannten hunderte Demonstranten am Abend eine israelische Fahne und verlangten in Sprechchören den Abbruch der diplomatischen Beziehungen sowie die Aufkündigung des jordanisch-israelischen Friedensvertrages von 1994. Die israelische Regierung hat ihren Botschafter in Erwartung von Ausschreitungen vorübergehend abgezogen, am Freitag kehrte er wieder nach Amman zurück..
Vergangene Woche war die israelische Botschaft in der ägyptischen Hauptstadt Kairo von einer wütenden Menschenmenge gestürmt und teilweise in Brand gesteckt worden.
USA gegen Anerkennung von Palästinenser-Staat
US-Regierungssprecher Jay Carney sagte am Freitag, eine Anerkennung durch die Vereinten Nationen bringe "die Palästinenser einem eigenen Staat nicht näher".
Für die Palästinenser ist die internationale Anerkennung ihrer Eigenstaatlichkeit Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Nahost-Friedensprozesses. Israel hat gedroht, sämtliche Verträge mit den Palästinensern zu annullieren. Die USA drohen, ihre jährliche Finanzhilfe von 450 Millionen Dollar zu streichen.
(Ag.)