Auch anderer österreichische und internationale Banken werden ihr Portfolio bereinigen müssen, ist Wifo-Experte Franz Hahn überzeugt.
Franz Hahn, Bankenexperte am Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), geht davon aus, dass auch die anderen österreichischen, aber auch größeren europäischen Banken den Schritt der Erste Group nachziehen und ihr Portfolio bereinigen werden müssen. Diesen Schritt hätte man schon früher setzen müssen. Dass die Erste hier vorgeprescht ist, sei ihr zugute zu halten, sagte Hahn am Montag im Ö1-Mittagsjournal-Interview.
"Keine Sorgen um Erspartes machen"
Sorgen um das Ersparte bräuchten sich die Österreicher keine machen, hier gebe es einige Sicherheitsvorkehrungen, sagte Hahn. Wenn es zu Abhebungen kommen sollte, wäre dies möglicherweise aber eine verhängnisvolle Entwicklung.
Die Banken seien im Epizentrum der Krise gewesen, sie seien die Auslöser gewesen. Die Folgen seien von Regierungen und Staaten übernommen worden.
Finanzierung büer Steuererhöhungen
Die Politiker hätten wohl falsch reagiert, als sie versucht hätten, die Banken, die die Auslöser der Krise gewesen seien, mit Rettungsmaßnahmen zu helfen. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt. Das Problem der drohenden Rekapitalisierung könne in Europa über den Kapitalmarkt nicht gelöst werden. Die Rekapitalisierung der Banken werde man nur über Steuererhöhungen finanzieren können, so Hahn.
(APA)